FP-Ball mit Pegida-Vernetzung
Polizeibilanz: Neun Festnahmen
Wien – Die Polizeibilanz zum FPÖBall in der Wiener Hofburg und den Gegendemos am vergangenen Freitagabend fällt wenig spektakulär aus: neun Festnahmen.
Sechs Festnahmen davon erfolgten nach der Strafprozessordnung – etwa wegen Widerstands gegen die Staatsgewalt oder aufgrund schwerer Sachbeschädigung; drei nach Verwaltungsübertretungen beispielsweise wegen Lärmerregung oder aggressiven Verhaltens gegen Beamte. Alle Festgenommenen wurden nach der Einvernahme auf freiem Fuß angezeigt. Bei den Protesten wurden 14 Polizisten leicht verletzt, hieß es weiters.
Die Demoveranstalter (8000 Teilnehmer) zeigten sich zufrieden: „Wir konnten ein starkes Zeichen setzen“, resümierte Antonia Fa von den Grünen und Alternativen StudentInnen (Gras). Der Polizei warf sie vor, „äußerst repressiv“agiert zu haben. Das nächste antifaschistische Engagement gelte einem Pegida-Aufmarsch in Graz am 6. Februar.
Die Pegida-Bewegung war auch direkt beim blauen Akademikerball vertreten. Pegida-Frontfrau Tatjana Festerling sagte zum STANDARD, dass sie zum Vernetzen in die Hofburg gekommen sei.
Festerling hatte zuletzt bei einer Legida-Kundgebung in Leipzig (Pegida heißt dort Legida) Stimmung gegen muslimische Flüchtlinge gemacht und sie mit Blick auf die Vorkommnisse in der Silvesternacht in Köln pauschal als „Sexterroristen“verunglimpft.
Den Ball genossen auch FPÖChef Heinz-Christian Strache und FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer. Die rechtspopulistische Crème de la Crème Europas dürfte den Ball heuer ausgelassen haben. Einen Tag vorher fand in Mailand ein Treffen statt, an dem neben Strache auch die Chefin der französischen Front National, Marine Le Pen, sowie Vertreter der separatistischen flämischen Partei Vlaams Belang und der italienischen Lega Nord teilnahmen. (red) pderStandard. at/Inland