Europol: 10.000 Flüchtlingskinder verschwunden
Den Haag / Stockholm – Laut Europol sind mindestens 10.000 alleinreisende Flüchtlingskinder nach ihrer Ankunft in Europa spurlos verschwunden. Es sei zu befürchten, dass viele davon in die Hände von Kriminellen geraten sind und etwa zur Prostitution gezwungen werden.
Von den mehr als eineinhalb Millionen im Vorjahr in Europa eingetroffenen Flüchtlingen sind nach Schätzungen rund ein Viertel Kinder und Jugendliche. Nach Angaben von Europol handelt es sich bei der Zahl von 10.000 verschwundenen Kindern um „eine vorsichtige Schätzung“, die sich auf den Zeitraum der vergangenen 18 bis 24 Monate beziehe. Allein in Italien seien 5000 Flüchtlingskinder verschwunden, in Schweden 1000.
Rechtsextreme Hatz
In der schwedischen Hauptstadt Stockholm haben am Wochenende maskierte Rechtsextreme Jagd auf Flüchtlinge gemacht. Die Polizei meldete vier Festnahmen, darunter ein 46-Jähriger, der einem Polizisten in Zivil ins Gesicht geschlagen hatte.
Die Polizei war über die Verabredung von rechtsextremistischen Gruppen für die Aggression auf dem Sergels torg informiert – einem großen Platz im Zentrum Stockholms, der als Treffpunkt von Jugendlichen, Obdachlosen und jungen Einwanderern bekannt ist. Ein Ermittlungsverfahren wegen Bildung einer gewalttätigen Vereinigung läuft. (red)