„Weil der Schnee tot ist“
Das Wetter setzt dem Ski-Weltcup weiterhin zu – Absagen in Garmisch-Partenkirchen und Maribor
Garmisch/Maribor – Wegen der Witterungsverhältnisse wurden beide Ski-Weltcuprennen am Sonntag abgesagt. Für die Herren in Garmisch-Partenkirchen bedeutete das den zweiten ausgefallenen Riesentorlauf in Folge nach Adelboden. Der Damenslalom in Maribor war gestartet worden, nach 25 Läuferinnen wurde aber – bereits überfällig – unter- und wenig später abgebrochen.
In Garmisch, wo tags zuvor der Norweger Aleksander Aamodt Kilde (23) – mit Kjetil-André Aamodt übrigens nicht verwandt – in der Abfahrt seine Siegpremiere feierte, hatte Schneeregen der „Kandahar“derart zugesetzt, dass man eine Viertelstunde vor Rennbeginn die Absage ausrief. „Wir haben alles probiert. Um fünf Uhr war die Piste noch okay. Jetzt, durch den Nebel und den nassen Schnee, ist die Piste gekippt. Wir haben es mit Salz probiert, aber weil der Schnee tot ist, hat er nicht mehr reagiert. Die Sicherheit wäre nicht mehr gewährleistet“, sagte FIS-Renndirektor Markus Waldner. „Die Entscheidung war richtig. Das Salz hat leider zu wenig gezogen, es war nur eine Schicht von drei bis vier Zentimeter, für die ersten 20 wäre es vielleicht gegangen, der Rest wäre durchgebrochen“, sagte ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher.
Das mussten auch die Läufer zur Kenntnis nehmen. „Echt ärgerlich. Extrem schade und bitter für uns Riesentorläufer, wir hatten erst fünf Rennen. Schön langsam würde ich auch gerne wieder fahren“, meinte Philipp Schörghofer. „Man muss sich überlegen, ob man nicht einen Riesentorlauf nach einem Durchgang werten kann. Dann könnte man mit der Startzeit zuwarten.“
Der abgesagte Adelboden-Riesentorlauf wird Ende Februar in Hinterstoder nachgetragen. Wohin das Garmisch-Rennen vergeben wird, steht noch nicht fest.
In Maribor gingen 25 Läuferinnen über die Piste, sieben sahen das Ziel nicht. In Führung lagen ex aequo die Schweizerin Wendy Holdener und die Tschechin Sarka Strachova. Bereits nach einigen Läuferinnen gab es keine Chance mehr auf eine gute Zeit. Michaela Kirchgasser mit Startnummer 14 hatte als Elfte 2,40, Carmen Thalmann mit 12 als Zwölfte 2,42 Sekunden Rückstand. Es wurde sukzessive löchriger, von den letzten sieben gestarteten Läuferinnen sahen zwei das Ziel, Katharina Truppe sah es mit 5,39 Rückstand.
Athletensprecherin Strachova sagte, sie hätte vor Rennbeginn ihre Kolleginnen befragt, die mehrheitlich gegen eine Durchführung gewesen seien. „Ich habe unsere Meinung gesagt.“Gestartet wurde dennoch. ÖSV-Trainer Stefan Bürgler begrüßte die Absage, es sei für die Läuferinnen nicht nur schwierig, sondern auch gefährlich geworden, vor allem auch für die Knie. „Ich verstehe nicht, warum man so ein Rennen durchziehen muss“, sagte Thalmann. „Es war kein faires Rennen möglich. Ich bin erleichtert, dass abgesagt wurde.“(APA, red)