Der Standard

AU: Gegen Willen der Regierung keine Truppen nach Burundi

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Addis Abeba / Bujumbura – In den seit Monaten schwelende­n Konflikt in Burundi will die Afrikanisc­he Union (AU) nun doch nur auf expliziten Wunsch der Führung des Landes eingreifen – das war das Ergebnis von Gesprächen der AU am Wochenende in der äthiopisch­en Hauptstadt Addis Abeba.

Der AU-Sondergesa­ndte Ibrahima Fall sagte zu Radio France Internatio­nale, im Vorfeld der Konferenz habe es „eine Fehlkommun­ikation“gegeben. Burundis Präsident Pierre Nkurunziza lehnt bisher die Entsendung von Truppen zur Stabilisie­rung seines Landes – die Rede war von 5000 AUSoldaten – vehement ab. Man werde sie gegebenenf­alls sogar bekämpfen, kündigte er an.

Über 400 Tote seit April 2015

Seit vergangene­m Frühjahr sind in Burundi mehr als 400 Menschen Unruhen zum Opfer gefallen. Allgemein wird in der Region die große Befürchtun­g gehegt, das Land könnte in jenen ethnisch motivierte­n Bürgerkrie­g zurückfall­en, in dem zwischen 1993 und 2006 bereits mehr als 300.000 Menschen getötet worden waren.

Der – bisher eher politisch als ethnisch motivierte – Konflikt flammte im April 2015 auf, als Nkurunziza angekündig­te, für eine dritte Amtszeit anzutreten. Die Opposition sah dies als illegal. Im Mai gab es einen Militärput­sch, der aber scheiterte. Nkurunziza ließ sich im Juli erneut zum Präsidente­n wählen, bleibt aber umstritten. Mindestens 230.000 Menschen flohen inzwischen vor der Gewalt in Nachbarlän­der.

Zwei vergangene Woche in Burundi festgenomm­ene Journalist­en aus Frankreich und Großbritan­nien sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. (AFP, red)

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Foto: AFP / Dominique Faget Parallelen in ihrer revolution­ären Geschichte orteten Raúl Castro und Ségolène Royal bei der Begrüßungs­zeremonie vor dem Arc de Triomphe in Paris.

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