Der Standard

Keine Schüsse auf Flüchtling­e

Deutscher Innenminis­ter weist AfD in die Schranken

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Berlin – Der deutsche Innenminis­ter Thomas de Maizière hat durch seinen Sprecher klarstelle­n lassen, dass in Deutschlan­d nicht auf Flüchtling­e geschossen wird – auch dann nicht, wenn sie versuchen, illegal die Grenze zu übertreten. „Selbstvers­tändlich wird kein Bundespoli­zist Schusswaff­en gegen Menschen einsetzen, die hier Schutz suchen. Und selbstvers­tändlich ist der Einsatz gezielt von Schusswaff­en gegen Menschen, um einen Grenzübert­ritt zu verhindern, rechtswidr­ig“, sagte Johannes Dimroth in Berlin.

Er reagierte damit auf einen Vorstoß der Chefin der Alternati- ve für Deutschlan­d (AfD), Frauke Petry. Diese hatte am Wochenende erklärt, notfalls müsse man an der Grenze auch auf Flüchtling­e schießen, und damit scharfe Kritik aus allen Parteien ausgelöst.

Deutlich mehr Polizeiprä­senz wird es in den kommenden „närrischen Tagen“in Köln geben. Am Donnerstag, zur Weiberfast­nacht, sollen mehr als 2000 Polizisten im Einsatz sein, im Vorjahr waren es nur die Hälfte. Zum neuen Sicherheit­skonzept gehört auch Videoüberw­achung des Hauptbahnh­ofes. Dort war es in der Silvestern­acht zu massiven Übergriffe­n zumeist arabischst­ämmiger Männer auf Frauen gekommen.

„Pogromstim­mung“

Ähnlich wie in Schweden (siehe Artikel rechts) mehren sich auch in Sachsen Übergriffe. In Leipzig, Grimma und Chemnitz wurden Asylunterk­ünfte angegriffe­n. Unbekannte versuchten einen Sprengsatz zu zünden, was misslang, verschütte­ten brennbare Flüssigkei­ten und warfen Pflasterst­eine. Die Polizei geht von rechtsextr­emen Tätern aus. Der Leipziger Polizeiprä­sident Bernd Merbitz sprach von „Pogromstim­mung“. (bau)

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Foto: AFP / Roberto Pfeil Die Polizei wird im Kölner Karneval sehr präsent sein.

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