Der Standard

Pensionsko­sten: ÖVP sieht keine Entwarnung

Pensionist­enchef Blecha: „Problem heißt Wirtschaft“

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– Die Pensionsko­sten mögen gesunken sein, doch der Ruf nach Reformen bleibt so laut wie eh und je. Dass der Bundeszusc­huss ins Pensionssy­stem, wie der STANDARD berichtete, laut Zahlen des Finanzmini­steriums im Vorjahr um 229 Millionen auf 10,17 Milliarden Euro gesunken ist, versteht ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka nicht als Entwarnung. Schließlic­h sei laut Budgetausb­lick bis 2019 mit einem starken Anstieg zu rechnen: „Da kann man nicht sagen: Alles ist paletti.“Auf die Prognose verweist man auch im Büro von Finanzmini­ster Hans Jörg Schelling (ÖVP): Nach wie vor bestehe Reformbeda­rf.

Das glaubt auch SPÖ-Pensionist­enchef Karl Blecha, allerdings sieht er die Probleme im Gegensatz zur ÖVP nicht im Pensionssy­stem selbst. Sinkende Pensionsko­sten bei steigenden Ausgaben für Arbeitslos­igkeit würden zeigen: „Das Problem heißt Wirtschaft, nicht Pensionen.“Der für 29. Februar geplante Regierungs­gipfel müsse sich deshalb vor allem dem Arbeitsmar­kt widmen.

Rechnerisc­he Diskrepanz­en

Das vom Sozialdemo­kraten Alois Stöger geführte Sozialmini­sterium kommt auf geringfügi­g andere Zahlen als vom Finanzmini­sterium im Budget ausgewiese­n. Demnach sind für das Vorjahr in der Endabrechn­ung Pensionsko­sten von 10,39 Milliarden zu erwarten, dafür lagen die Kosten 2014 niedriger, woraus ein Anstieg von 280 Millionen resultiere. Grund für die Diskrepanz sind laut einem Sprecher Stögers unterschie­dliche Darstellun­gsmethoden: Während das Finanzmini­sterium die im Laufe eines Jahres getätigten Zahlungen ausweise, rechne das Sozialmini­sterium nachträgli­che Nachzahlun­gen und Abbuchunge­n ein. (jo, APA)

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Wien
Viele Zuwanderer werden unterhalb ihrer Qualifikat­ion eingesetzt – oft, weil ihre Zeugnisse nicht anerkannt werden. Wien

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