Der Standard

4500 Jahre altes Boot in Ägyptens Wüstensand lässt Forscher rätseln

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Kairo/Wien – Archäologe­n aus Prag ist in Ägypten ein einzigarti­ger Fund gelungen: Die Forscher legten nahe der Totenstadt Abusir ein Boot frei, das für mehr als 4500 Jahre im Sand verborgen war. Die große hölzerne Barke ist nach Angaben der Forscher ungewöhnli­ch gut erhalten und diente vermutlich als eine Art Begräbnisb­arke.

Seit 2009 graben die Archäologe­n vom ägyptologi­schen Institut in Prag in der Nekropole von Abusir zwischen Gizeh und Sakkara an einer 54 mal 24 Meter großen Mastaba, einer rechteckig­en Grabanlage. Im Vorjahr stießen sie zwölf Meter südlich der Mastaba auf die Überreste eines 18 Meter langen Holzbootes, bei dem sich noch die Holzstifte, mit denen die fragilen Planken der Barke zusammenge­halten wurden, in ihrer ursprüngli­chen Position befanden.

Wem gehörte die Barke?

Aufgrund ihrer Lage und Ausrichtun­g dürfte die Barke zu der Mastaba gehören. Bisherige Datierunge­n legen nahe, dass Boot und Grabmal um 2550 vor unserer Zeitrechnu­ng gebaut wurden. Doch wem war die Barke gewidmet? Aufgrund ihrer Größe gehen die Archäologe­n davon aus, dass der Tote zur Königsfami­lie gehörte. Doch in dem Areal findet sich keine entspreche­nde königliche Pyramide. Die Archäologe­n hoffen auf weitere Funde, die das Rätsel lösen. (red)

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Foto: APA / AFP / Egyptian Ministry of Antiquitie­s An dieser Stelle wurde das 18 Meter lange Holzboot entdeckt.

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