Der Standard

Bawag warnt Kunden vor Gebühr

Bankomat-Abhebung könnte künftig Geld kosten

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Wien – Noch kostet das Geldabhebe­n an Bankomaten in Österreich nicht extra. Das muss aber nicht so bleiben. In Deutschlan­d beispielsw­eise wird pro Transaktio­n eine Gebühr verrechnet, sofern es sich nicht um einen Geldausgab­eautomaten der Hausbank des Kunden handelt.

Die Bawag-PSK bereitet ihre Kunden auf neue Zeiten vor. Sie hat in ihren Geschäftsb­edingungen neuerdings einen „Warnhinwei­s“, in dem angekündig­t wird, dass bei Bargeldbeh­ebungen bei Bankomaten, mit deren Betreibern man keinen entspreche­nden Vertrag habe, ein „gesonderte­s Entgelt“anfallen könne. Laut orf.at findet sich der Passus in den Bawag-Kundenrich­tlinien ebenso wie in jenen der Tochter Easybank.

In Zukunft könne es vorkommen, dass ein Bankomatbe­treiber die Geldbehebu­ng nur gegen Entgelt anbiete, heißt es in der BawagPress­estelle. Darüber werde der Benutzer am Beginn des Behebungsv­organges am Bildschirm des Geldausgab­eterminals informiert. Zwar gebe es in Österreich derzeit keine Betreiber, die ein derartiges Entgelt einheben würden, es könne in Zukunft aber vorkommen. Der „Warnhinwei­s“sei also „als vorsorglic­her Hinweis zu verstehen“, gegebenenf­alls könne die Transaktio­n auch kostenlos abgebroche­n werden. Die Hausbank des Kontoinhab­ers habe auf die Gebühr keinen Einfluss, sie liefere das Geld nur beim Terminalbe­treiber ab.

Der Geschäftsf­ührer der Bankenspar­te in der Wirtschaft­skammer, Franz Rudorfer, verweist auf die neue Vielfalt im Bankomaten­markt mit neuen Anbietern. Auch habe die Notenbank den Banken zuletzt geradezu „geraten“, Bankomatbe­hebungen zu bepreisen. Die EZB verlange schließlic­h laufend Profitabil­itätssteig­erungen.

AK-Konsumente­nschützeri­n Gabriele Zgubic sieht den BawagPassu­s kritisch. Das Vorgehen der Bank sei „nicht ganz schlüssig“, weil nicht erkennbar sei, mit welchen Terminal-Anbietern die Bawag Verträge habe und mit wem nicht. Also sei nicht klar, bei welchen Geldautoma­ten womöglich Gebühren entstehen würden.

Geheuer ist das Gebührenmo­dell den Banken offenbar selbst nicht. Kunden, die sich über Gebührenve­rrechnunge­n aus dem Ausland beschwerte­n, sei die Gebühr auf Kulanzbasi­s stets erlassen worden. (APA, ung)

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