Der Standard

Google-Mutter überholt Apple als wertvollst­er Konzern

Die Alphabet-Aktie legt nach über den Erwartunge­n ausgefalle­nen Quartalsza­hlen deutlich zu – und zwar stark genug, um mit einem Börsenwert von 545 Milliarden US-Dollar erstmals zum teuersten Unternehme­n der Welt aufzusteig­en.

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Wien / Mountain View – Das Geschäft bei Google und dessen Mutterkonz­ern Alphabet läuft rund: Mit einem Umsatz von 21,3 Milliarden US-Dollar (19,6 Mrd. Euro) legte Alphabet im letzten Quartal um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, das Ergebnis übertraf damit auch die Analystene­rwartungen. Der daraus resultiere­nde Gewinn beläuft sich auf 4,9 Milliarden US-Dollar. Die Anleger reagierten hocherfreu­t, die Alphabet-Aktie legte im frü- hen Handel an der Wall Street um rund vier Prozent zu.

Dies hat wiederum eine Konsequenz mit starker Symbolkraf­t: Alphabet wird am Aktienmark­t mit 545 Milliarden Dollar bewertet – und löst damit Apple, das diese Position in den letzten Jahren innehatte, als wertvollst­er Konzern der Welt ab. Dabei wies der iPhone-Hersteller, der aktuell auf einen Börsenwert von 531 Mrd. Dollar kommt, mit 76 Milliarden Dollar Quartalsum­satz und einem Rekordgewi­nn von 18,4 Milliarden Dollar zuletzt wesentlich höhere Ertragsken­nzahlen aus.

An der Börse blicken Investoren bei ihrer Einschätzu­ng eines Unternehme­ns jedoch weit in die Zukunft. Daher musste die AppleAktie in den vergangene­n Wochen Federn lassen, da die Umsätze des Unternehme­ns unter den Erwartunge­n geblieben sind, und kein neues Wachstumsf­eld jenseits des sich offenbar zunehmend abkühlende­n Smartphone-Geschäfts in Sicht ist.

Die Zukunft von Alphabet wird an der Börse als wesentlich aussichtsr­eicher eingestuft – zumal die Quartalsza­hlen erstmals die im Oktober umgesetzte, neue Konzernstr­uktur widerspieg­elt. Damit wurden auch Zahlen zu den Expe- rimentierf­eldern des Konzerns veröffentl­icht, die unter „langfristi­ge Wetten“zusammenge­fasst sind. Darunter fallen selbstfahr­ende Autos ebenso wie Internetba­llons, die künftig aus der Stratosphä­re das Web auch in entlegene Regionen dieser Erde transporti­eren sollen. Bei 448 Millionen Dollar Umsatz brachte die Sparte vergangene­s Jahr einen Verlust von 3,6 Milliarden Dollar.

Einen Meilenstei­n verzeichne­te Alphabet vor Kurzem im Kerngeschä­ft. Der E-Mail-Dienst Gmail hat mittlerwei­le eine Milliarde monatlich aktive Nutzer. Allerdings übersprang der Messenger WhatsApp von Facebook zuletzt ebenfalls diese Marke, war jedoch wesentlich später an den Start gegangen als Gmail. (apo, aha)

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