Der Standard

ORF- Stiftungsr­ätin vor Ablöse: „Falsches Signal“

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– Die von ÖVP und FPÖ geplante Ablöse der oberösterr­eichischen ORF-Stiftungsr­ätin Margit Hauft stößt auf mehrfache Kritik. Dass innerhalb weniger Wochen zwei weibliche Stiftungsr­äte durch Männer ersetzt würden, sei „ein falsches Signal“, sagt die ORFGleichs­tellungsbe­auftragte Katia Rössner. Erst im November setzte der burgenländ­ische Landeshaup­tmann Hans Niessl (SPÖ) seinen Vertrauten Martin Ivancsics an die Stelle von Brigitte KulovitsRu­pp.

Es sei „schwer nachzuvoll­ziehen, dass der ORF einerseits für seine Gleichstel­lungsarbei­t große Akzeptanz genießt, ,Mann‘ anderersei­ts im ORF-Aufsichtsr­atsgremium einen gegenteili­gen Weg einschlägt“, sagt Rössner, die „an die männlichen Vertreter im Stiftungsr­at“appelliert, den ORFGleichs­tellungspl­an mitzutrage­n.

Für den unabhängig­en ORFStiftun­gsrat und Caritas-Direktor Franz Küberl ist es „unverständ­lich“, dass mit Hauft eine engagierte, unabhängig­e Persönlich­keit entfernt werden solle, wie er Kathpress sagt. Wenn das damit begründet werde, die frühere Vorsitzend­e der Katholisch­en Frauenbewe­gung Österreich­s sei „schwer lenkbar“, rieche das für ihn nach „Gesetzesbr­uch“, sagt Küberl. Laut ORF-Gesetz seien Stiftungsr­äte ausschließ­lich dem Wohl des ORF verpflicht­et.

Vom oberösterr­eichischen Landeshaup­tmann Josef Pühringer ist Küberl enttäuscht, weil jener durch das Regierungs­übereinkom­men mit der FPÖ offenbar zu Kompromiss­en gezwungen sei. Über Haufts Nachfolger herrscht striktes Stillschwe­igen, STANDARD- Infos zufolge soll es jedenfalls ein der FPÖ freundlich gesinnter ÖVPMann sein. (prie, APA)

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