Studentin aus Österreich unter Todesopfern in Spanien
Der Busfahrer soll laut ersten Ermittlungen am Steuer eingeschlafen sein
Madrid/Wien – Unter den 13 Todesopfern des schweren Busunglücks in Spanien befindet sich auch eine österreichische Studentin. Das teilten die Behörden der Region Katalonien am Montag mit. Spanien hat die Identität noch nicht offiziell bestätigt. Aufgrund der vorliegenden Informationen muss man aber bedauerlicherweise davon ausgehen, dass es sich um eine 25-jährige Österreicherin handelt“, sagte der Sprecher des österreichischen Außenministeriums. Die Frau hatte in Graz studiert. Zudem seien sieben italienische Studentinnen, zwei aus Deutschland und jeweils eine Studentin aus Rumänien, Frankreich und Usbekistan gestorben. Mehr als 40 Personen wurden verletzt.
Die Todesopfer seien zwischen 19 und 25 Jahre alt gewesen, sagte der katalanische Innenminister Jordi Jane dem Radiosender Catalunya Radio. Einige von ihnen seien nicht angeschnallt gewesen. Der Unfall ereignete sich am Sonntagmorgen bei Reginals, 150 Kilometer südlich von Barcelona. Das Außenministerium in Rom bemühe sich, mehr Informationen über die Identität der Opfer zu bekommen.
Außer dem Fahrer saßen in dem Bus 56 Erasmus-Studenten aus 16 Ländern, die ein Auslandssemester in Barcelona absolvierten. Die Studenten waren in einem Konvoi von insgesamt fünf Bussen auf dem Rückweg von einem Volksfest in Valencia, als der Fahrer gegen 6.00 Uhr nahe der Ortschaft Freginals bei Amposta südlich von Tarragona die rechte Leit- schiene streifte. Dann sei er nach links ausgewichen und auf der Gegenfahrbahn mit einem Auto kollidiert, in dem auch zwei Insassen verletzt worden waren, sagte ein Vertreter der Regionalregierung. Der Bus kippte durch den Aufprall um, der Fahrer überlebte den Unfall. Die ersten Ermittlungen deuteten darauf hin, dass der Busfahrer am Steuer eingeschla- fen sein könnte, Zeitung El País.
Allerdings konnte der Lenker noch nicht vernommen werden. Eigentlich war er als möglicher Unfallverursacher für Montag in ein Gericht zitiert worden. Er sollte vor einem Ermittlungsrichter als Beschuldigter aussagen.
berichtete die
Fahrer schwer verletzt
Wie die Justizbehörden am Montag in Barcelona jedoch mitteilten, wurde der Busfahrer wegen einer Lungenverletzung im Krankenhaus behandelt. Er befindet sich wegen einer Quetschung des Brustkorbs auf der Intensivstation. Ein Bluttest ergab jedoch, dass der Fahrer weder Alkohol noch Drogen konsumiert hatte, wie die Nachrichtenagentur Efe eine Quelle aus Ermittlungskreisen zitiert. Der Mann arbeitete zudem bereits 17 Jahre unfallfrei für das Busunternehmen.
„Es dauerte zwei Stunden, bis alle befreit werden konnten“, sagte eine britische Studentin, die sich in dem Bus befunden hatte, zur BBC: „Ich habe versucht, ins Freie zu klettern. Dann wurde mir bewusst, dass Leute eingeklemmt waren“, so die Frau. (APA, red)