Nextbit: Android-Newcomer setzt Akzente
Smartphone Robin gefällt mit mutigem Design und schlanker Softwareausstattung
Wien – Es passiert nur selten, dass ein neues Smartphone in der Redaktion eintrifft, das aus der Masse heraussticht. Scheint es doch so, als hätten sich die Hersteller allesamt auf eine gemeinsame Designlinie geeinigt. Um so erfrischender ist es, wenn ein Gerät aus dieser Uniformität ausbricht – vor allem, wenn es von einem Newcomer kommt, der noch dazu mit frischen Softwareideen aufwarten kann.
Robin heißt jenes Smartphone von Nextbit, das all dies vermag. Das Unternehmen ist zwar ein Neuling in der Branche, die dahinterstehenden Personen sind es aber nicht. Die Gründer haben zuvor mehrere Jahre für Google an Android gearbeitet, Designchef Scott Croyle war zuvor bei HTC federführend. Und dieser hat hier ganze Arbeit geleistet. Mit klaren Linien und dem Mut zur Farbkombination Mint/Weiß hinterlässt das Robin einen bleibenden Eindruck. Statt auf die gewohnte Mischung aus Glas und Metall, greift Nextbit lieber zu Kunststoff. Dadurch liegt das Gerät sehr gut in der Hand und ist zudem robuster, als es bei der Nutzung anderer Materialien der Fall wäre.
Doch auch bei den inneren Werten des Geräts hat Nexbit durchwegs gute Arbeit geleistet. Das Gerät agiert in der Alltagsnutzung flink, der Bildschirm gefällt ebenso. Gut gewählt ist zudem die Position des Fingerabdruckscanners, der im Powerbutton untergebracht ist. Eher durchschnittliche Ergebnisse liefert hingegen die Kamera – da bieten andere aktuelle Smartphones deutlich mehr. Auch die Akkulaufzeit gehört nicht gerade zu den Stärken des Geräts, durch den Tag kommt man damit aber trotzdem.
Smarter Speicher
Als Software kommt ein erfreulich nah am Original von Google gehaltenes Android 6.0 zum Einsatz. Von der Konkurrenz will man sich vor allem über ein Feature absetzen: Dank „Smart Storage“sollen sich die Nutzer nie wieder Sorgen über den verfügbaren Speicherplatz machen müssen. Wird es einmal eng, werden Apps und Fotos automatisch in die Cloud ausgelagert und vom lo- kalen Gerät gelöscht. Bei Bedarf werden sie dann automatisch wiederhergestellt. Das funktioniert auch alles tadellos, trotzdem stellt sich schnell die Frage der Sinnhaftigkeit. Immerhin bedarf so etwas einer dauerhaft sehr guten Netzanbindung, soll es nicht mit Wartezeiten verbunden sein. Insofern ist für die meisten Nutzer mit großen Platzansprüchen wohl weiterhin ein traditionelles Smartphone mit Kartenslot die bessere Wahl. Trotz dieser Einschränkung bleibt das Robin ein äußerst interessantes Gerät, zumal man für viele Konkurrenten wesentlich mehr zahlen muss: Um 450 Euro kann das Nextbit Robin direkt über die Webseite des Herstellers bezogen werden. Das Testgerät wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.