Das echte Fasten beginnt in der Karwoche
Europas Aktienanleger haben sich zu Beginn der Karwoche zurückgehalten. „Vor der Osterpause sind die Anleger etwas vorsichtiger und wollen sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen“, sagte ein Händler. Wegen Ostern sind ab Karfreitag viele europäische und die US-Börsen geschlossen. Aktienhändler Markus Huber vom Brokerhaus City of London erwartet vorerst auch keine neuen Geldspritzen der Notenbanken. Die Stimmung sei daher eher neutral. Am Devisenmarkt behauptete der Euro mit 1,1270 Dollar sein Vorwochenschlussniveau.
Die Wiener Börse tendierte schwächer, größere Impulse blieben aus. Nach leichten Verlusten am Vormittag rutschte der Leitindex ATX in die Verlustzone. Gefragt waren Telekom Austria und AT&S, hingegen standen Voestalpine, Zumtobel, Erste Group und OMV unter Abgabedruck. Von der Konjunkturseite kam kaum Unterstützung: Die Kauflaune der Verbraucher in der Eurozone hat sich im März überraschend eingetrübt. Das Barometer für die Stimmung der Konsumenten fiel auf minus 9,7 Zähler (von minus 8,8 im Februar, teilte die EU-Kommission mit. Experten hatten mit minus 8,3 gerechnet.
Die EZB hat das Tempo bei ihren Anleihenkäufen zuletzt minimal gedrosselt. Vorige Woche nahmen die Währungshüter Staatsbonds im Umfang von 12,41 Milliarden Euro in ihre Bücher.
Größter Gewinner in Dax und EuroStoxx50 waren Bayer – beflügelt von Gerüchten über einen Verkauf der Agrarchemiesparte an Monsanto. Der Deal könnte ein Volumen von mehr als 30 Milliarden Dollar haben. Abgestraft wurden RWE und Eon. (red)