Mediaprint verbessert Ergebnis
Österreichs größter Zeitungsverlag nahm weniger ein
Wien – Der gemeinsame Verlag von Kronen Zeitung und Kurier hat sein Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2014/15 wieder ein Stück verbessert – womit auch der deutsche Miteigentümer Funke-Gruppe zumindest nicht zuzahlen muss. Denn bei gut 16 Millionen Euro Jahresüberschuss sollte sich auch der Garantiegewinn für die KroneEigentümerfamilie Dichand in deutlich einstelliger Millionenhöhe ausgehen.
Die Mediaprint nahm laut Firmenbuch 2014/15 exakt 429.933.926,77 Euro ein. Der Umsatz sank um knapp vier Millionen von 433,89 Millionen im Geschäftsjahr davor. Umsatzrückgänge prägen die Bilanzen vieler traditioneller Medienhäuser seit Jahren. Jene der Mediaprint sinken (mit einem leicht gegenläufigen Jahr) beständig von rund 512 Millionen 2005/6, dem Höchststand der vergangenen eineinhalb Jahrzehnte.
16,5 Millionen Ergebnis
2005/6 erreichte die Mediaprint auch das höchste Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) der letzten 15 Jahre – 35,4 Millionen Euro. Die Krone schaffte alleine schon Gewinne in gut doppelter Höhe – bis zu eine Milliarde Schilling, rund 73 Millionen Euro. 2014/15 lag das Mediaprint-Ergebnis EGT bei rund 16,5 Millionen Euro nach 14,4 Millionen ein Jahr zuvor. Das war schon weit besser als die trübsten Jahre der jüngeren Geschichte: 2008/9 landete der Zeitungsriese bei nur 1,3 Millionen EGT, 2011/12 bei 4,6 und noch 2012/13 bei 5,8.
In diesen Jahren hatte der deutsche Mitgesellschafter von Krone und Kurier seinen Partnern bei der Krone noch zuzuzahlen – Gründer und Langzeitchef Hans Dichand ließ sich beim Einstieg der FunkeGruppe 1987 einen Jahresgewinn garantieren – an die neun Millionen Euro. Wenn ihn der Verlag nicht erzielt, müssen die deutschen Gesellschafter zuzahlen – die diese Regel bisher ohne wahrnehmbaren Erfolg bekämpften.
Die Krone erhält 70 Prozent der Mediaprint-Gewinne, der Kurier 30 Prozent – üblicherweise zu seiner Freude, wiewohl die Krone in der Mediaprint nicht nur Gewinne beisteuert, sondern auch massiv Druck auf Partner Kurier macht, Kosten einzusparen. Drei Millionen Euro weniger soll der Kurier bis 2017 kosten.
Bei rund 11,3 Millionen vom rund 16 Millionen Media printÜberschuss für das Kleinformat sollte sich der Garantiegewinn für die Dichands ausgehen. Er sinkt laut den alten Verträgen, nach Hans Dichands Tod – der Senior kassierte noch mehr als 710.000 Euro garantiert im Monat.
Apropos: Hans Dichands vielhundert millionenschweres Erbe mit Kunstsammlung, Immobilien und den 50 Prozent an der Krone dürfte noch immer nicht abgewickelt sein. Jedenfalls steht auch bald sechs Jahre nach Hans Dichands Tod am 17. Juni 2010 Hans Dichand als 50-Prozent-Eigner der Krone im Firmenbuch. (fid)