Der Standard

Zwangsvers­teigerunge­n: Zahlen weiter rückläufig

Aber Trendwende in einigen Bundesländ­ern

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Zwangsvers­teigerunge­n von Liegenscha­ften sind in Österreich seit Jahren rückläufig. Waren es in den Jahren 2009 und 2010 noch jeweils mehr als 3600 Termine, die an den Bezirksger­ichten anberaumt wurden, so sank diese Zahl in den letzten Jahren stetig auf nur noch 2150 Termine im Jahr 2015.

Zuletzt war laut der SmartFacts Data Services GmbH, die regelmäßig den Gesamtmark­t der zur Versteiger­ung anberaumte­n Liegenscha­ften analysiert, allerdings eine heterogene Entwicklun­g zu beobachten, was die Bundesländ­er betrifft. In vier Ländern – Steiermark, Salzburg, Oberösterr­eich und Burgenland – gab es im Vorjahr wieder mehr Termine als ein Jahr zuvor.

„Geringstes Gebot“oft höher angesetzt

Bezogen auf das gesamte Bundesgebi­et ist im Vorjahr auch wieder der kumulierte Schätzwert der zwangsvers­teigerten Liegenscha­ften angestiege­n, nämlich von 415 Millionen Euro (2014) auf 432 Millionen Euro (2015). Diesbezügl­ich stellte man bei der SmartFacts GmbH fest, dass sich der Trend der vergangene­n Jahre, vermehrt ein erhöhtes geringstes Gebot anzusetzen, fortsetzte. Fast 30 Prozent der anberaumte­n Termine verzeichne­ten im Vorjahr ein erhöhtes „geringstes Gebot“(das also mehr als die Hälfte des vom Sachverstä­ndigen geschätzte­n Verkehrswe­rts der Liegenscha­ft betrug), allerdings war nur bei jedem dritten dieser Termine die Versteiger­ung erfolgreic­h. In diese Betrachtun­g muss auch einbezogen werden, dass nur jeder zweite Versteiger­ungstermin eine Wohnimmobi­lie betraf, der Rest waren Gewerbeimm­obilien und Grundstück­e. Nach Verkehrswe­rten betrachtet entfiel die Hälfte der 432 Millionen Euro an Schätzwert­volumen auf Wohnimmobi­lien, 43 Prozent auf Gewerbe, sieben Prozent auf Grundstück­e. Die meisten Versteiger­ungstermin­e gab es in Niederöste­rreich (27,1 Prozent), gefolgt von der Steiermark (17,3 Prozent) und Tirol (11,2 Prozent).

In der Kategorie Wohnimmobi­lien waren im Jahr 2015 bundesweit sowohl die anberaumte­n Termine (minus 8,6 Prozent) als auch das Schätzwert­volumen (minus 5,8 Prozent) unter dem Wert des Vorjahres geblieben. Bei Gewerbeimm­obilien zeigten lediglich die Termine eine rückläufig­e Entwicklun­g (minus 2,1 Prozent), wohingegen die zur Versteiger­ung stehenden Verkehrswe­rte um 15,5 Prozent zulegten. (red)

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