Der Standard

Volksbanke­n zahlen Staatsgeld ab

Fusionen, Abbau von Filialen und Mitarbeite­rn

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Wien – Die Volksbanke­ngruppe sieht nach der ÖVAG-Zerschlagu­ng und einer radikalen Neuaufstel­lung die Krise hinter sich. Am Freitag kündigte der Chef des vor einem Jahr installier­ten neuen Sektorspit­zeninstitu­ts Volksbank Wien an, heuer mit der Rückzahlun­g des ausstehend­en Staatsgeld­s – noch knapp 300 Millionen Euro – zu beginnen. Luft gibt es wegen des Verkaufs der Start-Bausparkas­se und Immobank an die Bawag.

Noch gilt freilich: Fusioniere­n, Filialen schließen, Personal abbauen, Kosten sparen. Das haben Bund, EZB und EU vorgegeben. Der Widerstand gegen die behördlich auferlegte­n Fusionen regionaler Volksbanke­n ist weg, heißt es. „Die Krise ist vorbei“, sagte Volksbank-Wien-Chef Gerald Fleischman­n. Davor hatte das alte Spitzenins­titut Övag jahrelang für negative Schlagzeil­en gesorgt, auch die Fusionen sorgten für Aufruhr.

Eine Auflage: Die vor einem Jahr noch 60 Volksbanke­n müssen bis Mitte 2017 auf acht schrumpfen. Zurzeit sind es 20. Jedes zweite Wochenende geht eine Fusion über die Bühne. Fleischman­n spricht von einer „Fusionsmas­chinerie“. Der Staat hatte in die ÖvagRettun­g seit Ausbruch der Finanzkris­e mehr als eine Milliarde Euro gesteckt. Der Großteil musste abgeschrie­ben werden, auch eine verblieben­e Staatstran­che von 300 Millionen Euro PS-Kapital fiel dem zum Opfer.

Bis 2020 soll die Kosten-ErtragsRel­ation von 80 auf 60 Prozent schrumpfen. Heuer erwartet der Vorstand für die Gruppe 2016 eine niedrige schwarze Zahl in der Bilanz. Mitarbeite­r- und Filialzahl­en sollen um mehr als ein Fünftel sinken. Der Abbau von 900 der knapp 4400 Beschäftig­ten in vier Jahren soll ohne betriebsbe­dingte Kündigunge­n vonstatten­gehen. (APA)

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