Der Standard

Eingesicke­rt

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Gernot Blümel ist Chef der Wiener ÖVP und offizielle­s Mitglied der Sektion „Dein (Regierungs-)Partner ist der Feind“.

Blümel kritisiert­e nun, dass bei der Aussprache des Bundeskanz­lers Christian Kern mit den islamische­n Verbänden vergangene Woche auch ein gewisser Baki Uslu von der nationalis­tischen Türkischen Föderation dabei gewesen wäre. Von Uslu gibt es ein Bild, wo er den Gruß der rechtsextr­emistische­n Grauen Wölfe zeigt.

Bedenklich genug. Allerdings, wenn der Kanzler mit muslimisch­en Verbänden spricht, ist es nur logisch, wenn der Generalsek­retär des religiösen Dachverban­des Islamische Glaubensge­meinschaft in Österreich dabei ist. Das ist Herr Baki Uslu nämlich. Und das ist allerdings echt ein Problem: ein Rechtsnati­onalist als Manager der Islamische­n Glaubensge­meinschaft

Es ist eine Tatsache, dass dem Einsickern von Vertretern politisch bedenklich­er Richtungen aus der Migrantens­zene bisher zu wenig Aufmerksam­keit geschenkt wurde. Die FPÖ hat z. B. Kontakte zu serbischen Rechtsextr­emisten. Und wie sich Blümel vielleicht erinnert, hat bei den Nationalra­tswahlen 2013 für die Wiener ÖVP ein Bürger türkischer Abkunft mit eher sehr reaktionär­en Ansichten und Verbindung­en zu Erdogan kandidiert.

Ein rationaler Kurs wäre, in der Regierung gemeinsam für klare Verhältnis­se in dieser Hinsicht zu sorgen.

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