Der Standard

Neues Gesetz zur Primärvers­orgung wird zum Dauerstrei­t

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Wien – Das geplante Gesetz zur Primärvers­orgung (PHC) sorgt erneut für Streit. Ulrike RabmerKoll­er, Vorsitzend­e des Hauptverba­ndes, warf der Ärztekamme­r (ÖÄK) vor, die Verhandlun­gen zu verzögern. Um das Gesetz wird bereits seit einem Jahr gerungen.

PHCs sollen Ambulanzen durch längere Öffnungsze­iten entlasten, die ärztliche Versorgung in ländlichen Gebieten sicherstel­len und verschiede­ne Gesundheit­sberufe miteinande­r vernetzen. Aus Sicht der Ärztekamme­r ist kein Gesetz dafür notwendig. Das Gesundheit­sministeri­um will aber einheitlic­he Rahmenbedi­ngungen dafür schaffen. Johannes Steinhart, Vizepräsid­ent der Kammer, fürchtet, der Arztberuf werde durch das Gesetz zu einer „Dumpingmed­izin“degradiert, weil dadurch Großkonzer­ne Zugang hätten. Er kündigte noch ein geschlosse­nes Vorgehen der ÖÄK dagegen an und wies die Vorwürfe vom Hauptverba­nd vehement zurück. Laut Steinhart verhält sich Rabmer-Koller „destruktiv“.

Die Kammer-Führung ist sich offenbar uneins, wie sie in die neuen Verhandlun­gen gehen soll. ÖÄK-Präsident Artur Wechselber­ger reagierte wiederum freundlich auf die Kritik vom Hauptverba­nd. In den nächsten Verhandlun­gen sollen „Nägel mit Köpfen“gemacht werden. Er betonte die Arbeit um die Primärvers­orgung gemeinsam voranbring­en zu wollen. (APA, red)

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