Oberbank setzt den Expansionskurs weiter fort
Entsendung von 200 Mitarbeitern
Wien – Der Chef der Oberbank, Franz Gasselsberger, hat am Dienstag „das beste Halbjahresergebnis seit sieben Jahren in Folge“präsentiert. Wachstumstreiber sei die hohe Beratungskompetenz bei geförderten Investitions- und Exportfinanzierungen. Aber auch im Privatkreditgeschäft gab es ein Plus von 7,6 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.
„Wir werden weiter expandieren. Ob das jetzt modern ist oder nicht, wir halten an der Expansion fest“, sagte Gasselsberger.
Aufhorchen ließ Gasselsberger mit der Ankündigung, dass er 200 Mitarbeiter (von insgesamt 2053) in eine eigene Dienstleistungsgesellschaft entsenden will. Für die Bank habe das den Vorteil, dass die Mitarbeiter nicht mehr dem Banken-Kollektivvertrag, sondern dem Gewerbekollektivvertrag unterliegen. Betroffen davon seien Mitarbeiter in der Abwicklung, etwa in der Kreditverwaltung und dem Zahlungsverkehr. Das soll langfristig Einsparungen von bis zu einer Million Euro bringen. Die Entsendung gelte aber nur für neue Mitarbeiter. Für bestehende ändert sich nichts.
Die Umstellung soll Schritt für Schritt, etwa nach Pensionierungen erfolgen. Druck auf die Mitarbeiter oder Änderungskündigungen gebe es nicht, so Gasselsberger.
Um auch im Niedrigzinsumfeld bestehen zu können, setzt Gasselsberger auf weitere Expansion. Sowohl das Kreditwachstum, das Dienstleistungsgeschäft als auch die Primäreinlagen, aber auch die regionale Expansion sollen forciert werden. „Ich hoffe, als Bank mit guter Bonität Einlagen günstig kaufen zu können“, meinte Gasselsberger. Die Zinsspanne habe in den letzten Monaten bereits um ein paar Basispunkte erhöht werden können.
Kapitalerhöhung
Um den Expansionskurs fortsetzen zu können, ist eine Kapitalerhöhung von rund 100 Millionen Euro geplant. Im Vorjahr gab es zwei Kapitalerhöhungen, die laut Oberbank „sehr erfolgreich“waren. Im ersten Halbjahr wurden fünf weitere Filialen eröffnet (Jena, Erfurt, Ulm, Wien-Donauspital und Wien-Perchtoldsdorf), bis Jahresende seien zwei weitere in Ungarn geplant. Dann wären es 160 Filialen. (cr)