LESERSTIMME
Falsch verstandene Toleranz
Betrifft: „Scheindebatte“zu Burkaverbot“von Nina Weißensteiner
der Standard, 23. 8. 2016 Es ist höchste Zeit, dass in Österreich, wie in anderen europäischen Ländern, die Burka und der Niqab in der gesamten Öffentlichkeit verboten werden.
Anlässlich des Burkaverbotes in Frankreich hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte festgestellt, dass dieses Verbot rechtens sei. Seine Begründung: „Die Burka errichtet eine Barriere zwischen der Trägerin und der Umwelt und untergräbt damit das Gefühl des Zusammenlebens in einer Gesellschaft.“
Die österreichische Verfassung enthält das Recht auf Religions- freiheit. Dieses darf nicht missbraucht werden, um andere Verfassungsrechte wie zum Beispiel die Gleichstellung von Mann und Frau auszuhebeln.
Dies führt zu einer Parallelgesellschaft, welche im Widerspruch zu unserer Rechtsordnung steht. Wir Frauen in Österreich haben jahrzehntelang und mühsam für die Gleichstellung von Mann und Frau gekämpft. Diese errungene Gleichstellung darf nun nicht durch diverse Formen der Unterdrückung von muslimischen Frauen zum Beispiel durch Verschleierung und dergleichen infrage gestellt werden!
Es ist falsch verstandene Toleranz, eine solche Entwicklung zu dulden, die zerstörerisch auf unseren Staat wirkt. Eine solche Zerstörung muss verhindert werden. Nirgends im Koran steht geschrieben, dass sich die Frauen verschleiern müssen! Dies ist Ausdruck einer muslimischen, patriarchalischen Gesellschaft, die Frauen vehement unterdrückt.
Außerdem müssen wir uns fragen, ob es sinnvoll ist, wenn wir das Tragen des Kopftuches von kleinen Mädchen im Kindergarten oder in der Schule tolerieren. Mädchen werden oft gegen ihren Willen von ihrer Familie dazu gezwungen. Sie fühlen sich dann in der Schule als Außenseiterinnen – was für die Integration dieser Kinder gar nicht förderlich ist. Auch das sollte durch entsprechende Maßnahmen verhindert werden. Eleonore Hödl
Bundesrätin a. D., per Mail