DIE BALKANROUTE IM RÜCKBLICK
17. JUNI 2015: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán kündigt an, einen Zaun an der ungarisch-serbischen Grenze errichten zu wollen. Am 27. AUGUST werden in einem Lastwagen im Burgenland 71 tote Flüchtlinge gefunden.
4. SEPTEMBER: Tausende Flüchtlinge sind unter katastrophalen Bedingungen am Bahnhof Keleti in Budapest gestrandet. Viele machen sich zu Fuß in Richtung Österreich auf.
13. SEPTEMBER 2015: Deutschland führt wieder Grenzkontrollen an der Grenze zu Österreich ein. Am 15. SEPTEMBER werden auch in Nickelsdorf wieder Grenzkontrollen eingeführt.
OKTOBER 2015: Die Flüchtlingsroute verlagert sich in Richtung Westen. War zunächst Nickelsdorf der am stärksten betroffene österreichische Grenzübergang, kommen die Flüchtlinge nun über Spielfeld nach Österreich.
MÄRZ 2016: Angefangen von Slowenien schließen die Westbalkanländer ihre Grenzen. Die Folge: In Griechenland wird das Lager Idomeni an der mazedonischen Grenze immer größer. Die Flüchtlingsroute verlagert sich erneut. Italien verzeichnet im Jahr 2016 wieder steigende Flüchtlingszahlen.
25. AUGUST: Das deutsche Bundesamt für Migration erklärt angesichts der steigenden Zahl syrischer Flüchtlinge auf Twitter: „Die Dublin-Verfahren syrischer Staatsangehöriger werden zum gegenwärtigen Zeitpunkt von uns weitestgehend faktisch nicht weiter verfolgt“.
31. AUGUST: Angela Merkel sagt in einer Pressekonferenz zur steigenden Zahl an Flüchtlingen den entscheidenden Satz: „Wir schaffen das“.
5. SEPTEMBER: Mitten in der Nacht wird die Entscheidung getroffen: Merkel und Werner Faymann öffnen ihre Grenzen für die Flüchtlinge, die ab dann per Bus und Zug aus Ungarn weiterreisen. In den folgenden Tagen reisen Zehntausende nach und durch Österreich, Deutschland und Schweden. Im SEPTEMBER 2015 schließt Ungarn seine Grenze, zunächst zu Serbien, in weiterer Folge dann auch zu Kroatien und Slowenien.
19. DEZEMBER: Nach wochenlangen Diskussion wird in Spielfeld ein Zaun fertiggestellt, im November hatte man sich auf ein „Grenzmanagement“geeinigt. 20. JÄNNER 2016: Die Regierung einigt sich auf eine „Obergrenze“(ÖVP) bzw. einen „Richtwert“(SPÖ) von 37.500 Asylverfahren im Jahr 2016. Bis 2019 sollen es maximal 127.500 Asylanträge sein.
24. FEBRUAR: In Wien findet ein Westbalkangipfel statt – Deutschland und Griechenland sind nicht eingeladen. Die Länder einigen sich auf strengere Kontrollen.