Deutschland sorgt vor
Die Bundesregierung legte ein Krisenkonzept vor: Die Bevölkerung soll sich demnach mit Notvorräten eindecken – was bereits im Vorfeld für Kritik sorgte. Die Opposition spricht von unnötiger Panikmache.
Die deutsche Regierung hat ihr umstrittenes Zivilschutzkonzept für Katastrophen und Krisenfälle am Mittwoch beschlossen.
In ihrem neuen Zivilschutzkonzept ruft die Bundesregierung die Bevölkerung dazu auf, sich im äußersten Notfall für einige Zeit mit Wasser und Lebensmitteln selbst versorgen zu können. „Die Bevölkerung wird angehalten, einen individuellen Vorrat an Lebensmitteln für einen Zeitraum von zehn Tagen vorzuhalten“, heißt es in dem neuen Konzept, das Innenminister Thomas de Maizière (CDU) gestern vorstellte.
Inhalte des neuen Zivilschutzkonzepts waren bereits in den Tagen zuvor an die Öffentlichkeit gedrungen – und wurden von der Opposition sogleich zerpflückt. Vor allem der Zeitpunkt der Vorstellung der überarbeiteten Pläne kurz nach mehreren islamistisch motivierten Anschlägen und Übergriffen im Juli sorgte für laute Kritik. „Man kann die Menschen mit im- mer neuen Vorschlägen, so auch zu Hamsterkäufen, völlig verunsichern“, meinte etwa der Fraktionschef der Linken, Dietmar Bartsch. Auch aus den Reihen der Grünen wurde der Vorwurf laut, die Bundesregierung verbreite mit ihren Plänen unnötig Panik, die Bevölkerung sei ohnehin schon verunsi- chert. „Ich sehe kein Angriffsszenario, für das sich die Bevölkerung Vorräte anlegen sollte“, monierte der Vize-Fraktionschef der Grünen, Konstantin von Notz. De Maizière wies die Vorwürfe zurück: „Der Eindruck, der durch die Opposition entstanden ist, wir würden zu Hamsterkäufen aufrufen,