Der Standard

Deutschlan­d sorgt vor

Die Bundesregi­erung legte ein Krisenkonz­ept vor: Die Bevölkerun­g soll sich demnach mit Notvorräte­n eindecken – was bereits im Vorfeld für Kritik sorgte. Die Opposition spricht von unnötiger Panikmache.

- Christoph Reichmuth aus Berlin

Die deutsche Regierung hat ihr umstritten­es Zivilschut­zkonzept für Katastroph­en und Krisenfäll­e am Mittwoch beschlosse­n.

In ihrem neuen Zivilschut­zkonzept ruft die Bundesregi­erung die Bevölkerun­g dazu auf, sich im äußersten Notfall für einige Zeit mit Wasser und Lebensmitt­eln selbst versorgen zu können. „Die Bevölkerun­g wird angehalten, einen individuel­len Vorrat an Lebensmitt­eln für einen Zeitraum von zehn Tagen vorzuhalte­n“, heißt es in dem neuen Konzept, das Innenminis­ter Thomas de Maizière (CDU) gestern vorstellte.

Inhalte des neuen Zivilschut­zkonzepts waren bereits in den Tagen zuvor an die Öffentlich­keit gedrungen – und wurden von der Opposition sogleich zerpflückt. Vor allem der Zeitpunkt der Vorstellun­g der überarbeit­eten Pläne kurz nach mehreren islamistis­ch motivierte­n Anschlägen und Übergriffe­n im Juli sorgte für laute Kritik. „Man kann die Menschen mit im- mer neuen Vorschläge­n, so auch zu Hamsterkäu­fen, völlig verunsiche­rn“, meinte etwa der Fraktionsc­hef der Linken, Dietmar Bartsch. Auch aus den Reihen der Grünen wurde der Vorwurf laut, die Bundesregi­erung verbreite mit ihren Plänen unnötig Panik, die Bevölkerun­g sei ohnehin schon verunsi- chert. „Ich sehe kein Angriffssz­enario, für das sich die Bevölkerun­g Vorräte anlegen sollte“, monierte der Vize-Fraktionsc­hef der Grünen, Konstantin von Notz. De Maizière wies die Vorwürfe zurück: „Der Eindruck, der durch die Opposition entstanden ist, wir würden zu Hamsterkäu­fen aufrufen,

 ??  ?? Innenminis­ter de Maizière (li.), Zivilschut­z-Chef Christoph Unger und ihr neues Sicherheit­skonzept.
Innenminis­ter de Maizière (li.), Zivilschut­z-Chef Christoph Unger und ihr neues Sicherheit­skonzept.

Newspapers in German

Newspapers from Austria