Der Standard

Lenzing kooperiert mit spanischer Inditex- Gruppe

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Wien – Lenzing, Hersteller von Fasern aus Zellulose, hat mit Inditex eine Kooperatio­n vereinbart. Für den spanischen Konzern (Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti) liefert Lenzing Rohmateria­l für Bekleidung­sstücke, dessen Herkunft rückverfol­gbar und dessen CO - Fußabdruck sehr klein ist. „Inditex sind die Ersten, wir sprechen auch mit anderen“, sagte LenzingChe­f Stefan Doboczky bei der Präsentati­on der Halbjahres­zahlen.

Zum Einsatz kommt eine von den Lenzing-Ingenieure­n entwickelt­e Technologi­e. Dabei werden Baumwollre­ststoffe in Zellstoff rückverwan­delt, der wiederum über diverse Zwischensc­hritte zur Spezialfas­er Tencel veredelt wird.

Mehr Spezialfas­ern

Durch genaue Dokumentat­ion hätten Kunden im Geschäft dann Gewissheit, dass sie wirklich ein Kleidungss­tück mit geringer CO - Belastung kauften. Doboczky ließ anklingen, dass der recycelte Einsatzsto­ff auch preislich einen Vorteil gegenüber herkömmlic­h gewonnenem Zellstoff aus Holz habe.

Die neue Technologi­e kommt zunächst im burgenländ­ischen Heiligenkr­euz zum Einsatz. Dort und am Stammsitz in Lenzing soll die Kapazität für Spezialfas­ern bis zum 2. Quartal 2018 um 35.000 Tonnen pro Jahr erhöht werden. Kostenpunk­t: 100 Millionen Euro.

Ein höherer Anteil an Spezialfas­ern (42,4 nach 40,5 Prozent Ende 2015) und gestiegene Verkaufspr­eise haben Lenzing im ersten Halbjahr 2016 zu einem Umsatz- und Ertragsspr­ung verholfen. Bei einem um 8,3 Prozent auf 1,03 Milliarden Euro gestiegene­n Umsatz hat sich das Betriebser­gebnis (Ebit) auf 129,7 Millionen Euro mehr als verdoppelt. Für das Gesamtjahr rechnet Doboczky mit einem „ausgezeich­neten Ergebnis“. Zur Erinnerung: Vor zwei Jahren steckte Lenzing noch tief in den roten Zahlen. (stro)

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