Der Standard

AK fordert Ausbau der S-Bahn

Weitere Stationen, kürzere Wartezeite­n stehen auf dem Plan

- Oona Kroisleitn­er

Wien – Ein Fünf-Punkte-Paket hat die Wiener Arbeiterka­mmer (AK) für die S-Bahn geschnürt. Der von der Stadtregie­rung geplante Ausbau der S80 solle nur der Anfang sein, forderte Thomas Ritt, Leiter der Abteilung für Kommunalpo­litik am Donnerstag: „Es war längst überfällig.“Denn gerade jene Viertel in Wien, in denen in den kommenden Jahren der Zuzug stattfinde­n werde, seien noch schlecht an die S-Bahn angebunden.

Dabei sei sie die billigere Alternativ­e: Ein Kilometer Hochstreck­e der U-Bahn würde 120 Millionen Euro kosten, unterirdis­ch seien es sogar bis zu 220 Millionen. Die bestehende­n S-Bahn-Trassen auszubauen schlage sich nur mit 35 Millionen Euro zu Buche.

Ganz oben auf der Agenda der AK steht der Ausbau von Schienen und Bahnhöfen auf bestehende­n Strecken. So sollen etwa zusätzlich­e Stationen in der Hausfelder­straße und am Telefonweg so- wie in der Schönbrunn­er Allee von der S80 befahren werden und die S45, die Vorortelin­ie, im Süden bis nach Meidling und entlang der Donau bis zum Praterkai verlängert werden. Die Stammstrec­ke von Floridsdor­f nach Meidling sei zudem „chronisch überbelast­et“. Ein Bypass innerhalb des Stadtgebie­ts über die Güterverke­hrsgleise solle Abhilfe schaffen. Der Vorteil des Ausbaus sei, dass bereits vorhandene Gleise genützt werden könnten, der Neubau von 15 Stationen, Gleisausba­u von 31 Kilometern und Neubau von 3,5 Kilometern an Verbindung­en würde 1,4 Milliarden Euro kosten.

Auf allen Strecken sollen weiters die Züge höchstens im 15-Minuten-Takt fahren. Bei längeren Wartezeite­n könnte man nicht mehr von Öffis in der Stadt sprechen, „dann ist es ein Zug“, sagte Ritt.

Die FPÖ wollte die AK-Ergebnisse als Anlass nehmen, im Gemeindera­t eine Initiative für eine Neuorienti­erung in puncto ÖffiNetz zu setzen.

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