Neue Brücke muss wieder weg
Vorarlberg: Berechnungsfehler kostet 1,4 Millionen Euro
Bregenz – Wegen eines Berechnungsfehlers muss eine in Vorarlberg fast fertig gebaute Straßenbrücke in Teilen wieder abgerissen werden. Laut eines Berichts des ORF Vorarlberg sind dem vom Land beauftragten Ingenieurbüro gravierende Fehler bei der statischen Berechnung unterlaufen. Die nun gebaute Brücke würde dem Schwerverkehr nicht standhalten. Die Haftungsfrage wurde bereits geklärt, die Versicherung des Ingenieurbüros soll für den dadurch entstandenen Schaden in Höhe von mindestens 1,4 Millionen Euro aufkommen.
Nicht für Schwerverkehr
Die neue Brücke über die Litz als Teil der Silbertaler Straße (L95) zur Verbindung von Schruns und Bartholomäberg (Montafon) hätte im November eröffnet werden sollen. Begonnen wurde im Oktober 2015, budgetiert waren zwei Millionen Euro.
Wie Prüfungen aber ergeben haben, würde die neu errichtete Brü- cke dem Schwerverkehr nicht standhalten. Aufgrund des Berechnungsfehlers sei zu wenig tragfähiger Stahl in den Stützpfeilern verbaut worden, sagte Norbert Plattner vom Straßenbauamt des Landes. Man werde daher dem Rat der Statikprüfer folgen und die bisher gebauten Tragwerke wieder abreißen.
Laut Josef Galehr, dem Geschäftsführer des Ziviltechnikbüros M+G Ingenieure, sind die Zusatzkosten für Teilabriss und Neubau von der Versicherung gedeckt. Dem Steuerzahler werde kein Schaden entstehen. Das Büro habe zwar richtig gerechnet, bei der Umsetzung der Daten sei aber der folgenschwere Fehler passiert.
Nach dem Vorfall will das Land Prüfstatiker öfter einsetzen lassen. Bei größeren Bauvorhaben ist das schon bisher üblich, bei kleineren – wie bei der Litzbrücke – kann darauf auch verzichtet werden. Den neuen Planungen zufolge soll die Brücke nun im Sommer 2017 fertig werden. (APA, red)