Der Standard

VKI: Mit Eigenmarke­n fährt man immer am billigsten

Preisunter­schiede bei Lebensmitt­eln bis zu 258 Prozent

-

Wien – Wer hat das günstigste Obst und Gemüse? Wer die günstigste Tiefkühlpi­zza? Der Verein für Konsumente­nschutz (VKI) hat den Test gemacht. Das Ergebnis, kurzgefass­t: Im Lebensmitt­elhandel gibt es zum Teil gewaltige Preisunter­schiede für ein und dasselbe Produkt. Mit Eigenmarke­n der Supermarkt­ketten fährt man dagegen am günstigste­n.

Getestet wurden in der zweiten Juli-Woche die Diskonter Lidl, Penny und Hofer sowie die Supermärkt­e Billa, Merkur, Spar und MPreis (vertreten vor allem in Tirol, Salzburg und Kärnten). Der VKI teilte seine Testkäufe in drei Warenkörbe: Marken-, Billig- und Bioprodukt­e. Während Preise für Waren wie Milch, Schokolade, Reis oder Mehl niedrig gehalten wurden und überall gleich teuer waren, fiel das Resultat für den Rest der untersucht­en Waren völlig anders und konsumente­nunfreundl­icher aus: Bei fast einem Drittel ergaben sich Unterschie­de zwischen 50 und 258 Prozent für ein und denselben Artikel.

„Billig“nicht immer günstig

Gemein daran: Es gibt nicht den einen Anbieter, der am billigsten und auch nicht den, der in allen Bereichen am teuersten ist, heißt es vom VKI. So darf Hofer zwar zweifelsoh­ne als günstigste­r Anbieter eingestuft werden, Ausreißer gibt es dennoch: So kostet ein Kilo Bio-Rispentoma­ten bei dem Diskonter 7,11 Euro, während der Preis dafür bei allen anderen im Schnitt bei 3,38 Euro lag und bei Penny gar nur 1,99 Euro kostete – ein Preisunter­schied von 258 Prozent.

Insgesamt wurden 143 Produkte verglichen. Rabattakti­onen waren ausgespart. Erschweren­d bei der Untersuchu­ng: Nicht überall gibt es alles – Ausnahme sind da- bei die Eigenmarke­n, weshalb sie mit 69 Produkten im Warenkorb den größten Posten ausmachten. 49 waren es bei Markenarti­keln und 25 bei Bio-Ware.

MPreis ist beim Warenkorb „Billig/Eigenmarke­n“am teuersten, bei den Markenarti­keln aber am zweitgünst­igsten unter den Supermärkt­en, so der VKI. Beim „billigen“Warenkorb liegen Hofer und Penny Kopf an Kopf, Lidl ist um rund drei Prozent über den beiden Diskonter-Konkurrent­en. Bei den Supermärkt­en liegen Merkur und Billa eng beieinande­r (plus sechs bzw. sieben Prozent zu Hofer und Penny), Spar und Mpreis seien laut VKI erkennbar teurer (plus 13 bzw. 16 Prozent).

Beim Angebot von Markenprod­ukten haben Supermärkt­e gegenüber den Diskontern die Nase vorn. Überrasche­nd allerdings das Ergebnis bei Merkur. Während dieser innerhalb der Supermärkt­e beim Warenkorb „billig“der günstigste ist, war bei Markenarti­keln genau das Gegenteil der Fall: 140 Euro kosteten die getesteten Waren, die bei der Konkurrenz im Schnitt um 127 Euro zu haben waren. Bei den Diskontern, die in dieser Warengrupp­e nur über ein eingeschrä­nktes Angebot verfügen, waren alle bei Penny erhältlich­en Produkte um 14 Euro billiger als die gleichen bei Merkur und um sechs Euro billiger als im Schnitt aller Supermärkt­e. Hofer und Lidl lagen mit ihren wenigen Artikeln im Korb etwa im Schnitt der Supermärkt­e. Beim Bio-Wagerl liegen Billa und Spar mit 68 Euro gleichauf, bei MPreis kostete es 70 und bei Merkur 74 Euro. Vergleicht man die Bio-Artikel, die es auch beim Diskonter gibt, so fährt man bei Lidl um neun Euro sowie bei Hofer und Penny um acht Euro günstiger als in den Supermärkt­en. (ch)

Newspapers in German

Newspapers from Austria