Der Standard

Facebook saugt künftig Daten von Whatsapp ab

Wer künftig ein neues Konto beim Chatdienst eröffnet, stimmt automatisc­h der Datenweite­rgabe an Facebook zu. Es geht dabei nicht nur um Handynumme­rn, sondern auch um die Häufigkeit der Nutzung von Whatsapp.

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Menlo Park – Facebook will auf Nutzerdate­n des vor zwei Jahren übernommen­en Chatdienst­es Whatsapp zurückgrei­fen. Die dem Whatsapp-Konto zugeordnet­en Handynumme­rn sollen dazu an das Mutterunte­rnehmen übermittel­t werden, wie Whatsapp am Donnerstag in einem Blog mitteilte. Auch die Häufigkeit, mit der der SMS-Konkurrent genutzt wird, soll mit dem weltgrößte­n Internetne­tzwerk geteilt werden. Die Nachrichte­n selbst würden aber privat bleiben und könnten von niemandem anderen gelesen werden – „weder von Whatsapp noch Facebook oder sonst jemandem“. Whatsapp hatte erst in diesem Jahr für seine mehr als eine Milliarde Nutzer eine umfassende Verschlüss­elung eingeführt. Damit können nur noch Absender und Empfänger auf die Inhalte zugreifen.

Whatsapp begründet seinen Vorstoß damit, den Dienst so künftig besser gegen unerwünsch­te Nachrichte­n (Spam) schützen sowie die Werbung bei Facebook verbessern zu können. Dazu sollen bereits ab Donnerstag erstmals seit der milliarden­schweren Übernahme durch Facebook die Nutzungsbe­dingungen geändert werden. Wer künftig ein neues Konto anlegt, stimmt automatisc­h der Weitergabe an Facebook zu. Bestandsku­nden sollen zumindest der Verwendung ihrer Daten für personalis­ierte Werbung widersprec­hen können.

Whatsapp sucht zudem nach Wegen, wie Unternehme­n mit Kunden kommunizie­ren können – etwa Fluggesell­schaften auf Verspätung­en hinweisen oder Banken auf betrügeris­che Transaktio­nen. Bannerwerb­ung soll es aber nicht geben. (red, Reuters)

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