Befreier aus Türkennot
Die FPÖ wird am 12. September in ihrer Parteiakademie den 333. (in Worten: dreihundert-dreiunddreißigsten) Jahrestag des Endes der Zweiten Wiener Türkenbelagerung feiern.
Der Event läuft unter dem Titel „Abendland beschützen 1683. Damals wie heute“.
Der Poeta laureatus der Freiheitlichen, Herbert Kickl, will aber noch den eher faden Titel durch „Drei, drei, drei, mit Ali große Keilerei!“ersetzen. Als Redner werden u. a. Johann Gudenus und Chef Strache himself antreten. Dabei wird wohl ein großer Bogen von der Belagerung durch das Osmanenheer unter Kara Mustafa über den Entsatz durch ein polnischdeutsches Heer bis zur heutigen Bedrohung durch Erdogan-Türken gezogen werden.
Die FPÖ überlegt aber, die Entsatzschlacht nachzuspielen. Höhepunkt: Mit einem Trupp Identitärer soll die Erstürmung von Kara Mustafas Prunkzelt nachgestellt werden. Das Zelt wird dabei von einem Dönerstand am Wiener Gürtel gespielt. Der polnische Botschafter soll allerdings bereits verlangt haben, dass – wie 1683 – ein Pole die Hauptrolle als Oberkommandierender übernimmt. Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer will hingegen den Tag der Befreiung vom HitlerRegime (8. Mai), der ihm irgendwie zuwider ist („Kein Tag der Freude“), durch den 12. September ersetzen. Einwände fertigte er mit den Worten ab: „Sie werden sich noch wundern, was alles möglich ist.“