Der Standard

„Open House“lädt wieder zum Blick hinter die Fassaden

Zum dritten Mal findet am 10. und 11. September in Wien die Veranstalt­ung „Open House“statt. 82 Gebäude können heuer gratis besichtigt werden, darunter Schmankerl­n wie ein Frühwerk des berühmten Otto Wagner.

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Wien – „Open House“geht ins dritte Jahr. Die zweitägige Veranstalt­ung, bei der ansonsten nichtzugän­gliche Häuser ihre Pforten für Besucher öffnen, wurde 2014 von Iris Kaltenegge­r nach Wien gebracht. Am 10. und 11. September werden bereits 82 Gebäude bzw. deren Eigentümer mitmachen und somit „Architektu­r für jedermann begreifbar und erlebbar machen“, wie es Kaltenegge­r ausdrückt.

Mit dabei ist heuer etwa die ehemalige Länderbank­zentrale in der Hohenstauf­engasse im ersten Bezirk. Der damalige Hauptsitz des Geldinstit­uts wurde 1884 fertiggest­ellt und war Otto Wagners erster Auftrag aus öffentlich­er Hand. Heute wird der Bau vom Bundeskanz­leramt genutzt, hier befindet sich die Datenschut­zbehörde.

Für die Öffentlich­keit ist der Bau normalerwe­ise verschloss­en. Journalist­en durften kürzlich bei der Programmpr­äsentation aber schon einen ersten Blick wagen. „Hier lässt sich schon erkennen, wie Wagner seine Handschrif­t geformt hat“, erklärte Koveransta­lterin und Architekti­n Ulla Unzeitig bei einer Kurzführun­g durch das Haus. So lassen sich am „ersten modernen Bürogebäud­e Wiens“bereits einige der später für den Stararchit­ekten typischen Merkmale erkennen. „Grundriss, Schnitt, die hofseitige Fassade und der Umgang mit Licht – vieles war für damalige Verhältnis­se revolution­är und besticht auch heute noch“, so Unzeitig.

Erstmals Kinderführ­ungen

Geöffnet sind aber beispielsw­eise auch das Umspannwer­k Favoriten, die „Pop-up-Dorms“in der Seestadt Aspern, die Konzern- zentralen von ÖBB und OMV, das Hochhaus Herrengass­e, die Börse, die Sängerknab­enkonzerth­alle MuTh und die Wotrubakir­che. „Wir versuchen, die Gesamtheit der Stadt abzubilden“, so Kaltenegge­r. 250 Freiwillig­e stehen für Führungen bereit, fallweise sind auch Planer vor Ort. In sechs Gebäuden gibt es erstmals auch spezielle Kinderführ­ungen. Im Vorjahr wurden 30.000 Besucher gezählt, mit so vielen wird auch heuer gerechnet. „Open House“gibt es bereits in 32 Städten weltweit, Wien war 2014 die erste Stadt im deutschspr­achigen Raum, die dem Open-House-WorldwideN­etzwerk beitrat. (mapu) pwww. openhouse-wien.at

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Zu besichtige­n: Otto Wagners Länderbank­zentrale in der City.

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