Österreich 2016: 400 Millionen m ² Wohnfläche
Neues „Wohnhandbuch“von K. Lugger und W. Amann
Wien – Aktuelles Zahlenmaterial über das Wohnen in Österreich haben Wohnbauforscher Wolfgang Amann und Klaus Lugger, Geschäftsführer der Neuen Heimat Tirol in der soeben erschienenen achten Ausgabe ihres Wohnhandbuchs versammelt. Als Grund für das auch hierzulande teurer werdende (aber im EU-Vergleich immer noch günstige) Wohnen wird dort etwa auch die – abgesehen von Wien – in allen Bundesländern steigende Wohnfläche pro Person ausgemacht. Diese hat seit 1990 um 50 Prozent zugelegt, seit den 1970er-Jahren sogar um 100 Prozent – auf nunmehr 44,7 Quadratmeter. Die gesamte verfügbare Wohnfläche in Österreich beträgt mittlerweile 400 Millionen Quadratmeter. Dennoch sind die Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor in den vergangenen 25 Jahren um 41 Prozent zurückgegangen, und Amann hält das NullEmissionen-Ziel „im Lauf der nächsten beiden Generationen“für „technisch und wirtschaftlich machbar und sozial zumutbar“.
Im großvolumigen Wohnbau erwartet Amann mit Fertigstellungen von jeweils rund 35.000 Einheiten 2017 und 2018 Rekordzahlen, wie sie zuletzt Mitte der 1990er-Jahre erreicht werden konnten. Das liege „nahe am Bedarf“; in den Ballungsräumen, allen voran Wien, werden in den nächsten Jahren weit mehr Wohnungen benötigt, als gebaut werden. Christian Struber, Bundesobmann der Arge Eigenheim, verwies auf die demografische Entwicklung und den Zuzug. So sei davon auszugehen, dass es von den knapp 90.000 Asylanträgen des Jahres 2015 für rund 30.000 einen positiven Bescheid geben werde, samt Familiennachzug aber noch weit mehr als diese 30.000 Menschen zusätzlich Wohnraum benötigen werden, so Struber. Der Arge-Obmann mahnte deshalb auch mehr „Taten“anstatt bloßer Lippenbekenntnisse ein, wenn es um das leistbare Wohnen geht. (mapu)