Der Standard

Ärztekamme­r übergibt Forderungs­katalog an Stadträtin Wehsely

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Wien – Es gab gegenseiti­ge Vorwürfe und vorläufig eine Gesprächsa­bsage seitens der Ärztekamme­r. Schlussend­lich haben am Dienstag aber Gespräche zwischen Stadt Wien, Ärztekamme­r und Gebietskra­nkenkasse über die Zukunft der Gesundheit­sversorgun­g in Wien stattgefun­den. Geeinigt hat man sich laut einem Sprecher von Gesundheit­sstadträti­n Sonja Wehsely (SPÖ) auf ein Vorgehen bei bestimmten Punkten. Die Gespräche wurden als „positiv“bewertet. In den nächsten zwei bis drei Wochen soll es weitere Verhandlun­gen und auch Ergebnisse geben.

So sollen etwa Gespräche über die hausärztli­che Versorgung wiederaufg­enommen werden. Einigkeit herrscht laut Ärztekamme­r vor allem beim Ausbau des niedergela­ssenen Bereichs. Die Kammer übergab auch einen Forderungs­katalog („10-Punkte-Programm“): So werden 300 zusätzlich­e Kassenfach­ärzte, ein Ausbau des Ärztefunkd­ienstes und die Rücknahme des Gesetzes zum Mystery-Shopping gefordert. Kein Thema waren am Dienstag die Verhandlun­gen zwischen Krankenans­taltenverb­und (KAV) und Ärztekamme­r zu den Ärztearbei­tszeiten. Die FPÖ will wegen des „medizinisc­hen Engpasses“, an dem Wehsely die Schuld trage, in der Gemeindera­tssitzung am Donnerstag einen Misstrauen­santrag einbringen.

Am Montag kündigten unzufriede­ne Pflegebedi­enstete, wie berichtet, die Gründung einer „Unabhängig­en Pflegegewe­rkschaft“mit Oktober an. Auslöser dafür seien „Arbeitszei­tverdichtu­ng, Überlastun­g und Finanzeinb­ußen durch geänderte Diensträde­r“gewesen. (krud, ook)

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