Anzahl der Share-Deals am Zinshausmarkt steigt
Umsatz liegt unter Rekordjahr 2015
Wien – Statistiken zum Wiener Zinshausmarkt gibt es viele. Was dabei aber in der Regel nicht erfasst wird, sind jene Gründerzeithäuser, die im Rahmen eines Share-Deals den Besitzer wechseln. Denn ein Share-Deal – also der Verkauf einer Gesellschaft, der eine Immobilie gehört – scheint nicht im Grundbuch auf. Für die 17. Auflage des Wiener Zinshaus-Marktberichts von Otto Immobilien wurden diese Zahlen nun rückwirkend bis 2009 erhoben.
Das Ergebnis: Im Schnitt betrug der Anteil der im Rahmen von Share-Deals verkauften GründerzeitZinshäuser jährlich 5,9 Prozent. Insgesamt gab es 127 solche Übertragungen seit 2009, in deren Rahmen 168 Immobilien den Besitzer wechselten. „Und die Tendenz ist steigend“, sagte Alexander Bosak, Leiter der Abteilung Immobilien Research bei Otto Immobilien. Seit 2013 habe der Anteil der ShareDeals stetig zugenommen. Im Rekordjahr 2015 – damals wurde 1,28 Milliarden Euro Umsatz mit Zinshäusern gemacht – betrug der Anteil der Share-Deals sogar 10,3 Prozent. Der Grund für den Anstieg liegt laut Bosak darin, dass auf Käufer- und Verkäuferseite immer öfter Unternehmen auftreten, die diese Option eher wählen. Für Private seien Share-Deals hingegen oftmals noch ein „Buch mit sieben Siegeln“, so Florian Schmidl, Steuerberater und Partner bei Moore Stephens, der die Share-Deals in Kooperation mit Otto Immobilien erhoben hat.
Viele Verkäufe dank Steuerreform
Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsätze im ersten Halbjahr 2016 am Zinshausmarkt deutlich gesunken und lagen im ersten Halbjahr bei 232 Millionen Euro. 108 Verkäufe wurden bisher registriert – ein Rückgang um fast hundert Prozent, wie Richard Buxbaum, Leiter der Abteilung für Wohnimmobilien und Zinshäuser bei Otto Immobilien berichtete.
Der Grund für das starke Vorjahr sei die Anhebung der Immobilienertragsteuer ab 2016 gewesen. Die Nachfrage vonseiten der Investoren – darunter viele private, aber auch institutionelle Anleger aus dem In- und Ausland – sei nach wie vor vorhanden, das Angebot fehle aber. Die Mindestpreise sind seit dem Vorjahr laut Zahlen von Otto Immobilien um zwei Prozent gestiegen. Bei den Maximalpreisen wurde der höchste Zuwachs im 16. und 17. Bezirk mit einem Plus von fünf Prozent verzeichnet. Unter 1000 Euro pro Quadratmeter seien keine Zinshäuser mehr zu haben, so Buxbaum. (zof)