Fast 20 Prozent mehr Waffenbesitzer
Innerhalb der vergangenen zwei Jahre ist die Zahl privater Waffeninhaber um 18,5 Prozent gestiegen. Der Zuwachs ist in jedem Bundesland festzustellen. Am stärksten ist er in der Steiermark, Salzburg und Kärnten.
Wien – Die Mitgliedereinträge im Zentralen Waffenregister des Innenministeriums haben einen neuen Höchststand erreicht. Per 1. September listet es 285.234 Waffenbesitzer. Im Vergleich zum Juli 2014 ist das ein Plus von 18,5 Prozent oder 44.535 Personen. Am deutlichsten ist der Anstieg in der Steiermark, Salzburg und Kärnten zu beobachten. Dort gibt es jeweils um mehr als ein Fünftel mehr Waffenbesitzer als noch Mitte 2014 (siehe Grafik).
Den Anstieg allein auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen, wäre falsch. Der Anteil der Personen mit Waffenbesitz ist von 2,8 auf 3,3 Prozent der Gesamtbevölkerung gewachsen. Regional ist der Wunsch nach einer Schusswaffe unterschiedlich stark ausgeprägt. Während im Burgenland fast jeder 21. Bürger eine Waffe hat, ist es in Wien nur jeder 55. Dort fällt der Zuwachs im Vergleich zum Juli 2014 auch am niedrigsten aus – von 1,68 auf 1,82 Prozent der Bevölkerung (+0,14 Prozentpunkte). Am deutlichsten fällt der Zuwachs in Kärnten und der Steiermark aus, wo der Anteil der Waffenbesitzer auf 3,9 beziehungsweise 3,8 Prozent angewachsen ist (je +0,66 Prozentpunkte).
In einer Kategorie rückläufig
Der Waffenbestand in Österreich wird in die vier Kategorien A,B, C und D eingeteilt. Rückläufig ist der Waffenbestand nur in der Kategorie A. Dazu zählen verbotene Waffen und Kriegsmaterial. Sie sind für 0,8 Prozent des registrierten Arsenals verantwortlich. Fast 94 Prozent der Waffen in Österreich sind der Kategorie B und C zugehörig. Zur Klasse B gehören zum Beispiel Pistolen, Revolver oder halbautomatische Schusswaffen. Bei diesem Waffentyp gab es in den vergangenen 26 Monaten einen Anstieg um 8,6 Prozent. 392.546 B-Feuerwaffen sind per 1. September registriert.
Am weitesten verbreitet sind Waffen mit gezogenem Lauf (Kategorie C). Sie sind meldepflichtig, aber eine Waffenbesitzkarte ist nicht notwendig. Für Waffen der Kategorie D gelten die gleichen Regeln wie für jene der Kategorie C. Darunter sind Waffen mit glattem Lauf definiert, also Flinten. Die durchschnittliche Zahl der Waffen pro Besitzer ist von Juli 2014 bis September 2015 gestiegen – von 3,47 auf 3,52 Waffen pro Besitzer. Seither sinkt die Zahl der Waffen pro Besitzer – zuletzt bis auf 3,38 Waffen. Auch das spiegelt den Drang zur ersten Waffe wider. Informationen darüber, wie sich der Waffenbesitz im Detail verteilt, hat das Innenministerium nicht. Es ist unklar, ob wie in den USA wenige Menschen viele Waffen horten. Dort verfügen drei Prozent der Bevölkerung über 50 Prozent der Waffen.