High Noon am Dating-Markt
Die Dating-App „Once“will die Herzen der Singles in Österreich erobern
Wien – Die Präsentation startet mit einem Happy-peppy-Video. Wenig überraschend endet es im Glück. Wenn zwei sich finden, freut sich ein Dritter: Mit seiner neuesten Eroberung, Österreich, verspricht sich die Dating-App „Once“viel: Das im Frühjahr 2015 in Frankreich gegründete Start-up in Liebesdingen hat nach eigenen Angaben bereits kräftigen Rückenwind. Innerhalb von neun Monaten zählt es heute mit einer Präsenz in neun Ländern 2,5 Millionen registrierte User und ist damit seit Tinder die am schnellsten wachsende Dating-App.
Österreich kann dabei durchaus als Hoffnungsmarkt gesehen werden: 1,6 Millionen Menschen sind hierzulande Single, das sind jeder fünfte Mann und jede fünfte Frau. Die Idee kam Geschäftsführer Jean Mayer während seiner Jahre in den USA. Die durchaus auch lobenden Worte für Tinder unterlegt er dann doch mit Kriterien, nach denen sich Once vom US-Konkurrenten abhebt: Während dem Partnersuchenden bei Tinder tagtäglich „wie im Supermarkt“massenhaft Vorschläge zugesendet werden, rückbesinnt sich Once auf die gute alte Romantik. Jeder Dritte wird laut dem Franzosen Mayer erfolgreich verkuppelt, bei Tinder seien es lediglich 0,6 Prozent. Once setzt dabei aufs Bauchgefühl. Und auf kleine Häppchen. Konkret heißt das ein Partnervorschlag pro Tag. Der trudelt pünktlich um zwölf Uhr mittags ein. High Noon, wobei so wenig wie möglich dem Zufall überlassen sein will. Ein Algorithmus wählt nach 40 verschiedenen Kriterien einen möglichen Herzenspartner aus. Das Ergebnis der Vorauswahl landet bei einem der 200 sogenannten Matchmaker, jenen Personen hinter Once, die Vorschläge machen, um tunlichst zusammenzuführen, wer zusammengehört. Springt der Funke über, und bestätigen beide Seiten, können beliebig lang kostenlos Nachrichten hin- und hergesendet werden.
Auffetten kann man die AppFunktionen – mehr Partnerprofile, eigene Partnersuche usw. – mit Kronen, der virtuellen Währung von Once. Die erste Krone zum Selbstwählen gibt es für die Anmeldung geschenkt. Alle weiteren müssen brav in Euro bezahlt werden. Fünf Kronen sind dabei für 4,99 Euro zu haben, für 30 Kronen zahlt man 24,99 Euro.
Liebe im Netz ist auch hierzulande ein lukrativer Markt. 500 Datingportale gibt es in Österreich, 2500 im deutschsprachigen Raum. Bei knapp 18 Millionen Euro lag der heimische Markt für Onlinedating laut einer Studie von singleboersen-vergleich.at im Jahr 2014. Beherrscht wird der Markt von den Top 5, für die Singles bezahlen, CDate, E-Darling, ElitePartner, Parship und Lovescout24. (ch)