Schaukelbörse lässt Aufatmen
Eine Kurserholung bei Aktien der Deutschen Bank und steigende Ölpreise haben an Europas Börsen am Mittwoch für Aufatmen gesorgt. Dax und EuroStoxx50 notierten tagsüber um bis zu 1,2 Prozent höher, gaben in der letzten Handelsstunde aber wieder leicht nach. Jochen Stanzl, Analyst des OnlineBrokers CMC Markets, warnt vor überzogenen Erwartungen. „Die Kursgewinne von heute können morgen verfallen. Diese Schaukelbörse kann noch bis in den Oktober anhalten.“
Aktien der Deutschen Bank gewannen nach dem Absturz auf ein Rekordtief von 10,18 Euro zeitweise bis zu vier Prozent. Auch der Verkauf der britischen Versicherungstochter Abbey Life half dem Kurs. Am Rohstoffmarkt unterbrach der Ölpreis dank überraschenden Rückgangs der US-Reserven seine Talfahrt. Die für Europa maßgebliche Nordseesorte Brent verteuerte sich um bis zu 2,1 Prozent auf 46,93 Dollar je Barrel (159 Liter). Investoren hätten die Hoffnung auf eine Förderbremse noch nicht aufgegeben, meint Vyanne Lai von der National Australia Bank. An der Londoner Börse schossen Tullow Oil, Anglo American Rio Tinto und BHP Biliton um bis zu 5,1 Prozent in die Höhe.
Stichwort London: Die EUKommission sieht die Fusion von Deutscher Börse und der London Stock Exchange (LSE) kritisch insbesondere was die Abwicklung von Derivategeschäften (Clearing), Derivate und den Handel von deutschen Aktien und börsennotierten Fonds, betrifft und macht eine vertiefte Prüfung für die gut 25 Milliarden Euro schwere Verschmelzung. In Wien waren Papiere von RHI, Do & Co, Zumtobel und Wienerberger stark gefragt. (red)