Schupfnudelparty mit VdB
Wer Hofer sagt, muss auch Van der Bellen sagen. Nach Stefan Grissemanns letztwöchigem Auftritt als freiheitlicher Präsidentschaftskandidat wurde in Willkommen Österreich jetzt das von den Grünen unterstützte Pendant nachgereicht. Der Privatbesuch bei Alexander Van der Bellen (Dirk Stermann) begann fulminant. Ein Reporter läutete an der Wohnungstür Sturm. Bereits nach empfundenen eineinhalb Minuten wurde ihm aufgetan. Van der Bellen, gefühlsecht in Hemdsärmeln, versprühte überschäumende Laune: „Jetzt ham Sie ein Glück gehabt! Ich war eh schon im Vorraum.“
Man muss sich die Tage in der elektoralen Warteschleife als mühsame vorstellen. Andauernd rufen Staatsoberhäupter wie Obama oder Papst Franziskus an und liegen VdB mit Nettigkeiten in den Ohren. Und weil’s so gut schmeckt, hat sich der „Sascha“eine Steigerung seines ohnehin notorischen Rauchgenusses verordnet. Aus lauter Spaß an der Freude schmaucht er jetzt auch eine EZigarette. Die Geschmacksrichtung: „Cheesecake“. Vielleicht wäre das Aroma von „Gurkensandwich“noch weitaus bekömmlicher.
Tatsächlich zeigte das vergnügliche, wenn auch nicht weltbewegende Filmchen, dass es die Satire schwerhat mit der Verhohnepipelung bürgerlicher Normalität. Van der Bellen bleckt ein ums andere Mal ein imposantes Rauchergebiss. Die Herleitung schöngeistiger Zitate treibt den Professor in entlegene Bezirke seiner Privatbibliothek. Die schaut der Österreichischen Nationalbibliothek zum Verwechseln ähnlich.
Auch VdBs Hang zur Hautevolee muss kompensiert werden: mit exzessivem Schupfnudelessen. Da bleibt einem nicht nur die Satire im Hals stecken. pderStandard. at/TV-Tagebuch