Der Standard

Böhmdorfer wehrt sich: „Hätten daran nicht mitgewirkt“

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Wien – Die Abfolge und Vorbereitu­ng der Wahlanfech­tung sieht die FPÖ naturgemäß anders: Als Diffamieru­ng bezeichnen die Freiheitli­chen die Anschuldig­ungen, sie hätten die Wahlanfech­tung schon vor dem zweiten Wahlgang vorbereite­t. Der ehemalige Justizmini­ster Dieter Böhmdorfer gab eine eidesstatt­liche Erklärung ab, wonach man von Überlegung­en einer Beschwerde erst Tage nach der Stichwahl Kenntnis erlangt habe. Bereits vor zwei Wochen erzählte Böhmdorfer in seinem Juristenkl­ub Justitia, wie der Vorgang abgelaufen sei. Die ersten Bedenken gegen das Brief wahlergebn­is seien am 24. Mai, also zwei Tage nach der Wahl, aufgetrete­n. Alle Beteiligte­n innerhalb der Partei seien skeptisch gewesen und wollten nur bei konkreter Erfolgsaus­sicht v orden Verfassung­sgerichtsh­of ziehen. Ein Datenblatt wurde an alle FPÖ-Wahlbeisit­zer versandt, wegen der zahlreiche­n Rückmeldun­gen über Verletzung­en der Wahlgesetz­e konnte die Beschwerde eingereich­t werden, stellte der Anwalt seine Sichtweise dar.

Die Facebook-Gruppe „Freunde der Wahrheit“hat eine andere Lesart. In einem viralen Video werfen sie die Frage auf, wie es den Blauen möglich war, binnen sieben Tagen – wie der freiheitli­che Anwalt stets betont – die Wahl mit mehr als 100 eidesstatt­lichen Erklärunge­n beim Höchstgeri­cht anzufechte­n. Sie stellen die Vermutung in den Raum, dass die Datenblätt­er schon vor der Stichwahl an die freiheitli­chen Beisitzer versandt wurden. Böhmdorfer veröffentl­ichte ein Schreiben an den Verfassung­s gerichtsho­f präsidente­nGerh art Holz ing er, dass er und sein Kanzleikol­lege Rüdiger Schender erst am 31. Mai den Vertretung­s auftrag bekommen habe und seine Kanzlei sonst „nicht daran mitgewirkt hätte“. (mte)

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