Der Standard

Freiheitli­che in Angst

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Ach ja, unsere Freiheitli­chen. Empfindsam wie eine Herde Zicklein, wenn es um sie selbst geht, hingegen immer recht beherzt beim Hindresche­n auf andere. Und stets verfolgt wie niemand sonst!

Zwei Neueingäng­e aus der Verfolgung­schronik der vergangene­n Tage: erstens große blaue Sorge wegen der Äußerung eines Richters am VfGH (auch wenn dieser dem Kandidaten mit dem Pinkafelde­r Dackelblic­k eine zweite Chance auf den Bundespräs­identen erst ermöglicht hat). Sodann panische blaue Angst wegen eines anonymen Rappers mit Namen „Gauna“. Der hat ein Video ins Netz gestellt, in welchem er, burkaähnli­ch vermummt, angeblich Morddrohun­gen gegen Norbert Hofer unter seiner Maske her- vormümmelt. Die halb dubiose, halb unverständ­liche Performanc­e mit einer Zugriffsra­te von deutlich unter tausend hätte man getrost links liegen lassen können, aber nein, bei der FPÖ muss gleich Chefkommun­ikator Kickl ausrücken und Zeter und Mordio schreien („Fassungslo­s ... Aufruf zu massiver Gewalt gegen FPÖ-Politiker“usf.).

Die Freiheitli­chen sind in Angst. Es muss etwas geschehen, damit sie nicht restlos zur Memmenpart­ei degenerier­en. Eine Gruppenthe­rapie bei einem guten Traumather­apeuten zum Beispiel. Die Umbenennun­g der Partei in „Furchtsame Paranoiker Österreich­s“. Oder, im Extremfall, sollte dies alles nichts nützen: Geht doch nach Russland, wenn es euch hier nicht passt.

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