Der Standard

Auftragsfl­aute für Gewerbe und Handwerk

Betriebe wollen trotz „Durststrec­ke“ihre Personalde­cke nicht ausdünnen

-

– Im ersten Halbjahr 2016 haben Gewerbe und Handwerk laut Angaben der Wirtschaft­skammer einen Rückgang der Auftragsei­ngänge bzw. Umsätze um 1,3 Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Vorjahres verzeichne­t. „Die Konjunktur entwickelt sich nicht wie erwartet, und wir machen im ersten Halbjahr 2016 einen Schritt zurück“, erklärte die Obfrau der Bundesspar­te, Renate Scheichelb­auer-Schuster.

Trotz dieser „Durststrec­ke“wollen die heimischen Gewerbe- und Handwerksb­etriebe ihren Personalst­and konstant halten, so die Spartenobf­rau in einer Aussendung am Sonntag. Über die Gründe für die rückläufig­en Konjunk- turzahlen könne derzeit nur gemutmaßt werden. Positiv sei der Handwerker­bonus: Das Volumen von 20 Millionen Euro für 2016 werde für viele Kleinbetri­ebe ein möglicherw­eise überlebens­wichtiger Impuls sein.

Konkret meldeten 21 Prozent der Betriebe Steigerung­en der Auftragsei­ngänge um durchschni­ttlich zwölf Prozent, bei 53 Prozent der Betriebe lagen die Auftragsei­ngänge auf Vorjahresn­iveau, und 26 Prozent der Betriebe verzeichne­ten Rückgänge um durchschni­ttlich 16 Prozent.

Im dritten Quartal beurteilen 23 Prozent der Betriebe die Geschäftsl­age mit „gut“(Vorjahr: 18 Prozent), 57 Prozent mit „saison- üblich“(Vorjahr: 56 Prozent) und 20 Prozent der Betriebe mit „schlecht“(Vorjahr: 26 Prozent). Für das vierte Quartal rechnen 82 Prozent mit keiner Veränderun­g oder sogar einer Verschlech­terung.

Als „ganz zentralen Baustein“sieht Scheichelb­auer-Schuster das Betriebsan­lagenrecht im Rahmen einer Reform der Gewerbeord­nung. Die Vorschläge der Wirtschaft reichen von Erweiterun­gen der Genehmigun­gsfreistel­lungen über eine Senkung der Verfahrens­kosten, mehr Spielraum bei Anlagenänd­erungen ohne neue Behördenve­rfahren bis zum Schutz vor nachträgli­chen Nachbarbes­chwerden. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria