Offensive im Kampf um Kunduz
Regierungstruppen vertrieben Taliban aus Stadtzentrum
Kabul/Wien – Die Offensive afghanischer Regierungstruppen auf die zum Teil von den Taliban kontrollierte Stadt Kunduz hat in der Nacht auf Dienstag erste Erfolge gezeigt: Laut Meldungen sollen die radikalen Islamisten mithilfe von Spezialkräften und NatoKampfflugzeugen aus dem Zentrum der Stadt vertrieben worden sein. Am Montag waren die Taliban-Kämpfer in die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz eingedrungen und hatten zentrale Teile eingenommen. Laut Polizeiangaben wurden bei den Gefechten 25 Islamisten getötet.
Die Militäroperation sei weiterhin im Gange, da es am Stadtrand noch Kämpfe gebe, sagte Gouverneur Asadullah Amarkhil. Die Gefechte im Zentrum seien aber vorbei. Auch die Nato versicherte, dass die afghanische Regierung Kunduz kontrolliere. Die Taliban erklärten jedoch, die Kämpfer seien weiter in der Stadt.
Ungeachtet der Kämpfe hält das österreichische Bundesheer an der Aufstockung seines Engagements fest. Zehn Gebirgsjäger würden nach Angaben des Verteidigungsministeriums am 17. Oktober nach Mazar-i-Sharif entsandt, um an einer Ausbildungsund Trainingsmission für die afghanische Armee mitzuwirken.
Konferenz in Brüssel
Die Offensive der Taliban und der Erfolg der Regierungstruppen fallen mit dem Beginn einer Afghanistan-Konferenz in Brüssel zusammen. Vertreter aus rund 70 Ländern wollen bei dem Treffen am Dienstag und Mittwoch ein neues Hilfspaket schnüren. Eine bereits am Dienstag in Brüssel unterzeichnete Vereinbarung sieht Zahlungen in Höhe von 200 Millionen Euro vor. Sie sollen aber nur dann fließen, wenn es bei Reformvorhaben zufriedenstellende Fortschritte gibt. (dpa, red)