Wo die Maß immer voll ist
Sechs neue Folgen von F. X. Bogners „München 7“
Wien – In München will man ja wegen des derzeit tobenden Massenbesäufnisses, genannt „Oktoberfest“, nicht sein müssen. Gut, dass das Fernsehen es gesitteter gibt. Wobei auch das nur relativ zu sehen ist, denn in der Polizeistation München 7 geht es in der ersten Folge der siebenten Staffel ab heute, Mittwoch, um 18.50 Uhr im Ersten Deutschen Fernsehen, ARD, drunter und drüber.
Liebeskummer!
Der Felix feiert mit Kollegen den Junggesellenabschied, die Postenkommandantin Thekla hebt zur Rede an „die eingefleischten Singles“an, da stürzt der einzige Beringte unter den Exekutivbeamten davon. Er hat: Liebeskummer! Die Seinige möchte sich scheiden lassen, sagt er unter Tränen: „Das ist soooo gemein!“, schluchzt der Uniformierte. Immerhin sei er seit mindestens einem Jahr ohne Freundin, also treu.
Die Feier findet aber vorerst nicht statt: heimtückischer Taschen- diebstahl! Dieses Mal wird sogar verdeckt ermittelt.
Er hat es wieder getan, Franz Xaver Bogner, der einzigste König der bayerischen Fernsehunterhaltung, schrieb sechs Folgen der Münchner Grätzelsaga.
So richtig kriminell wird es nie, die Wiederherstellung von Recht und Ordnung gelingt durch die lieb grantelnden Polizisten (Andreas Giebel, Florian Karlheim) mit zurückhaltendem Einsatz von Handschellen und der Gewissheit, dass am Ende das Maß immer voll ist. Im Hintergrund regieren die „Weiber“. Als da wären Monika Gruber, Luise Kinseher und Christine Neubauer.
Letztere verfügt über eine finstere Schauspielvergangenheit als Protagonistin der schlimmsten Kitschfilme des deutschen Fernsehens (Die Holzbaronin, Die Pastorin, Die Landärztin). Dank Bogner darf sie hier ihr Können ausspielen und als rabiate Marktstandlerin Elfi Pollinger dem „Bärli“Xaver liebevolle Fuchtel sein. Sauber! pderStandard. at/Etat