Studentenführer aus Hongkong durfte nicht nach Thailand
Bangkok/Hongkong – Erst kurz vor Mitternacht war der Hongkonger Studentenführer Joshua Wong in Bangkok gelandet, am Mittwochnachmittag war er bereits wieder zu Hause – allerdings unfreiwillig. Der 19-Jährige, der 2014 einer der Wortführer der Demokratiebewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong war, wurde bei seiner Ankunft auf dem Flughafen Bangkok festgehalten und anschließend nach Hongkong zurückgeschickt.
Wong wollte an einer Veranstaltung zum 40. Jahrestag der blutigen Niederschlagung von Studentenprotesten 1976 in Thailand teilnehmen, die als ThammasatMassaker bekannt wurde. Außerdem sollte er auf Einladung einer Universität über die Hongkonger „Regenschirmrevolution“sprechen, wie die dortigen Proteste des Jahres 2014 genannt werden, sowie über die Gründung seiner neuen Partei „Demosisto“.
Ein Grund für die Einreiseverweigerung sei ihm nicht genannt worden, erklärte Wong. Ein Beamter habe lediglich von einer „Schwarzen Liste“gesprochen. Laut Prayuth Chan-Ocha, Chef von Thailands Militärregierung, sei die Ausweisung „Sache Chinas“. Das bestärkt Vermutungen über einen Auftrag aus Peking. Chinas Außenministerium erklärte hingegen, man akzeptiere Bangkoks Recht auf Einhaltung seiner Einreisegesetze. (Reuters, AFP)