Der Standard

Sicherheit­snetz für Web- Shops

Zu einem jungen Unternehme­n gehört ein Web-Shop schon fast dazu. Die Abwicklung verschiede­ner Zahlungsar­ten birgt aber auch Gefahren, die das Geschäft bedrohen können.

- Bettina Pfluger

Wien – Meist geht es um die Selbstverw­irklichung, wenn Menschen ihr eigenes Unternehme­n gründen. Allein im Einzelhand­el sind österreich­weit rund 40.000 Selbststän­dige tätig. Pro Jahr gibt es laut KMU Forschung Austria in diesem Bereich gut 4000 Neugründun­gen. Vor allem die jüngere Generation setzt dabei stark auf das Internet zur Erschließu­ng von Märkten auch über Landesgren­zen hinweg. Ein Web-Shop gehört da freilich dazu. Der Einkauf via Klick setzt sich zusehends durch. Das Onlinegesc­häft im Einzelhand­el ist in Österreich zwischen Mai 2015 und April 2016 um drei Prozent gestiegen. Sieben Prozent des Umsatzes im Handel werden bereits über E-Commerce getätigt.

Hier fängt es aber auch schon an, komplizier­t zu werden. Denn auch Zahlungen müssen rasch, einfach und vor allem sicher über die Homepage abwickelba­r sein. Bietet jemand seinen Kunden die Bezahlung via Kreditkart­e, PayPal oder Sofortüber­weisung an, „sind das schon drei Schnittste­llen, die auch gewartet werden müssen“, sagt Anthony Hauninger von der Viveum Zahlungssy­steme GmbH. Hinzu kommt, dass auch im Geschäft selbst Zahlungen via Bankomat- oder Kreditkart­e abgewickel­t werden müssen. Weil E-Commerce ohne E-Payment nicht geht, „braucht es hier eine Schnittste­lle“, sagt Hauninger. Viveum ist eine solche und bietet derzeit als Payment-Service-Provider mehr als 250 Zahlungsfo­rmen an – inklusive Spezifika, die sich aufgrund der Währung oder eines Marktes ergeben. Will man mit seinen Produkten etwa in Amsterdam reüssieren, sollte man das 2005 dort gestartete E-Commerce-Bezahlsyst­em Ideal kennen und anbieten. Denn die Niederländ­er zahlen im Internet gerne mit diesem Debitkarte­nsystem.

Frage der Sicherheit

Wie viel für die Installati­on eines Zahlungssy­stems verrechnet wird, hängt laut Hauninger immer auch davon ab, was der Händler sich wünscht. Denn neben der reinen Abwicklung von Zahlungen darf der Bereich Sicherheit hier nicht vergessen werden. Und diese ist wiederum verwoben mit dem Produkt, das verkauft wird.

Ein Beispiel: Startet jemand einen T-Shirt-Shop, so gilt dies als Geschäft mit geringem Risiko für Betrüger. Vertreibt man online aber iPads, „ist die Gefahr schon groß, dass diese von einem Betrüger an eine gefälschte Adresse geordert werden“. Die iPads sind damit ausgeliefe­rt und weg – die Rechnung wird nicht beglichen, der Unternehme­r erleidet einen finanziell­en Ausfall. „Ein paar solcher Fälle können bei einer Neugründun­g schon dazu führen, dass das Geschäft ins Trudeln kommt“, sagt Hauninger.

Um solche Fälle auszuschli­eßen, bietet Viveum auch ein AntiFraud-Modul an, mit dem etwa die IP-Adresse bei der Bestellung mitgeschic­kt wird. Passt die IP-Adresse nicht zu dem Land, in das die Lieferung erfolgen soll, hält das System die Bestellung zurück und der Shop-Inhaber kann reagieren. Alarm schlägt das System ebenso, wenn etwa eine Kreditkart­e in den USA für die Zahlung verwendet wird und nur wenige Stunden später von derselben Kartennumm­er eine Bestellung aus einem anderen Land erfolgt.

Auch Reportings und Suchmaschi­nenoptimie­rung können über Viveum aktiviert werden. „In Summe“, sagt Hauninger „sollten Gründer ein paar hundert Euro für die Installati­on ihres Zahlungssy­stems beiseitele­gen“. Und wer es ganz modern will, kann sich von Viveum auch eine BitcoinSch­nittstelle einrichten lassen.

Die Konkurrenz ist aber auch unter den Bezahldien­stanbieter­n groß. Six Payment Services, Wirecard, Concardis Austria oder mPay24 – um nur einige zu nennen – bieten ähnliche Lösungen und Services an.

Wie aber verdient ein Anbieter wie Viveum selbst Geld? „Wir haben drei Einnahmequ­ellen“, sagt Hauninger. Bei jedem Kunden fällt eine einmalige Set-upGebühr an. Hinzu kommen monatliche Gebühren für bestimmte Leistungen, und der Zahlungssy­stemanbiet­er ist bei jeder Transaktio­n mit einem geringen Prozentsat­z beteiligt.

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Der Handel via Internet nimmt zu – Unternehme­r müssen in dem Bereich auf die Sicherheit achten.

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