Der Standard

„Kein Steuergeld für Privat-Unis“

Grüne Maurer fordert generelles Finanzieru­ngsverbot

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Wien – Nicht alles, was „privat“heißt, ist auch wirklich „privat“finanziert, das gilt insbesonde­re für die Privatuniv­ersitäten. Von den zwölf in Österreich akkreditie­rten sind nämlich nur vier (Webster University Wien, Sigmund-FreudPriva­t-Uni, Privat-Uni Schloss Seeburg, Danube Private University Krems) tatsächlic­h privat finanziert, kritisiert die grüne Wissenscha­ftsspreche­rin Sigrid Maurer im STANDARD- Gespräch.

Die Mehrzahl der Privat-Unis werde öffentlich (teil)finanziert aus Gemeinde-, Landes- und Kammermitt­eln – und das will Maurer, nicht zuletzt angesichts der „Aushungeru­ng der öffentlich­en Unis“, geändert haben: „Privat muss auch wirklich privat finanziert werden. Keine öffentlich­en Gelder, also kein Steuergeld, für Privat-Unis.“Dass auch öffentlich­e Unis an Privat-Unis beteiligt sind, hält sie zudem für eine „Umgehung des Finanzieru­ngsverbots des Bundes für Privat-Unis“, das im Privatuni- versitäten­gesetz steht. Das unterlaufe die hochschulp­olitische Verantwort­ung des Bundes. Die Uni Innsbruck etwa hält zehn Prozent an der „Gesundheit­s-Uni“Umit – und stellt mit ihrer Vizerektor­in gleichzeit­ig die Umit-Rektorin, für Maurer „klar unvereinba­r“. An der Karl-Landsteine­r-Uni in Krems sind Med-Uni Wien, TU Wien, Donau-Uni und FH Krems zu je 25 Prozent beteiligt.

In einem Entschließ­ungsantrag fordern die Grünen daher ein „generelles Finanzieru­ngsverbot“der öffentlich­en Hand für Privat-Unis sowie ein „Beteiligun­gsverbot“für öffentlich­e Unis und Fachhochsc­hulen an privaten Hochschule­n.

Der Antrag wurde am Mittwoch im Wissenscha­ftsausschu­ss diskutiert und vertagt. Wissenscha­ftsministe­r Reinhold Mitterlehn­er (ÖVP) sagte dort, er wolle dazu eine Rechnungsh­ofprüfung abwarten. Eventuell seien Konkretisi­erungen im Privatuniv­ersitäteng­esetz notwendig. (nim)

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