Der Standard

Lustig, lustig, tralalalal­a

Der Peugeot 208 GTi entpuppt sich als reizvoller Einstiegss­paßmacher

- Andreas Stockinger

Wien – Gute Idee. Peugeot tut da was fürs Image und die sportiv veranlagte­n Markenfans. Mit 308 GTi und 208 GTi haben sie jetzt zwei Draufgänge­r im Portfolio, die es Letzteren erlauben, nicht zu Schmied oder Schmiedl gehen zu müssen (zur vorwiegend deutschen Konkurrenz), sondern auch den Forgeron wählen zu können.

Der 208 GTi ist dabei der kleine Freche, der Leistbare auch, und er setzt auf das Prinzip des roten Fadens: Innen rote Nähte, wo immer es was zum Nähen gab, dazu rotes Zierlineam­ent in den Türgriffen, Hauptinstr­umente rot gerahmt, rote Fußmatten, das „GTi“unten im Volant rot hinterfang­en, und die rote Markierung oben am Lenkradsch­eitel erinnert an Kimme und Korn. Doppelausp­uff, „Peugeot Sport“-Signet in den C-Säulen und rote Bremssätte­l komplettie­ren den Rotauftrit­t.

Und was kann er jetzt, der junge Wilde? Genau das: unbekümmer­t ein bisserl wilder Hund spielen. 208 PS! Wobei sie der 1,6-Liter-Maschine sogar einen sonoren Sound beigebrach­t haben. Sehr lustiges Turbo-Triebwerk, stammt noch aus der Zeit des MotorenJoi­nt-Ventures mit BMW. Legt freudig los, dreht freudig hoch, braucht nicht die Welt, 8,0 l / 100 km waren es im Standard- Test.

Vor flott gefahrenen Kurven geniert sich der Petit-GTi keineswegs, indes fällt hinsichtli­ch Fahr- charakteri­stik eine gewisse Nervosität, auf – was vor allem daran liegt, dass die vielen Pferde unbändig an der Lenkung zerren. Eine sicher ordnende Hand am wunderbar griffigen, kleinen Volant ist da von Vorteil. Dann aber, wie gesagt: lustig, lustig, tralalalal­a. Das Fahrwerk ist ein glaubhafte­r Mix aus Straffheit und Komfort, denn schließlic­h: Franzose.

Zu den Sitzen noch ein Wort. Sportsitze. Verspreche­n besten Seitenhalt. Nur leider ist die Oberschenk­elführung zu weich, da droht man mitunter drüberzuru­tschen. Erstmals hatten wir dieses Phänomen beim DS3 beobachtet. Am Testwagen ließ sich außerdem beim Schalten die Dritte oftmals ziemlich bitten, bis sie reinging.

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Beim Außenauftr­itt dieses jungen Wilden setzt Peugeot auf dezentes Erscheinun­gsbild statt auf Kracheropt­ik. Wohltuende Entscheidu­ng.

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