Rosberg ist bereit für den Titel
Formel 1: Lewis Hamilton scheitert vorerst am Umgang mit der Ergebniskrise
– Lewis Hamilton muss am Sonntag beim GP von Japan in Suzuka (7 Uhr, ORF 1) seine Ergebniskrise überwinden, falls er seinen Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg noch auf der Fahrt zum Formel-1-Titel stoppen will. Davon ist natürlich auszugehen.
Sein erster offizieller Auftritt nach dem Motorplatzer (defektes Kurbelwellenlager) in Malaysia geriet dem dreifachen Weltmeister aber ziemlich daneben. Genervt von den Rückschlägen, vergnügte er sich bei der Fragestunde des Weltverbands lieber mit Blödeleien auf seinem Smartphone, als sich auf seine PRPflichten zu konzentrieren. Hamilton ist das Sinnieren über seine Notlage vor den verbleibenden fünf Saisonrennen anscheinend leid. „Der Kerl da oben will wohl nicht, dass ich gewinne“, sagte er kurz angebunden, ehe er sich wieder seinem Handy zuwandte. Auf dem Bildernetzwerk Snapchat verzierte Hamilton Fotos von sich und dem Fahrerkollegen Carlos Sainz mit Hasenohren und lachte in der ersten Podiumsreihe Tränen.
Auf der Strecke ist der Spaß begrenzt, in der WM ist der Rückstand auf Rosberg auf 23 Punkte angewachsen. Gewinnt der Deutsche nur noch ein weiteres Rennen, muss er in den anderen lediglich Zweiter werden, um den ersten WM-Triumph sicher zu haben. „Ich habe gelernt, meine Energie nicht mehr mit Müll zu vergeuden“, sagte Rosberg und führte als Dreck „stundenlanges Spielen auf dem PC und Partys bis ins Morgengrauen“an. „Stattdessen widme ich mich meiner Frau und meiner wunderbaren kleinen Tochter. Diese Herangehensweise werde ich beibehalten.“
Aufsichtsratschef Niki Lauda beeindruckt Rosbergs Stärke in diesem Jahr. „Nico fährt grundsätzlich konstanter und besser als im letzten Jahr. Er ist aggressiver geworden, macht einen Superjob. Er hat die kleinen Schwächen, die er gegenüber Lewis hatte, kompensiert und seinen Kopf in die richtige Richtung getrimmt.“Seit der Sommerpause hat Rosberg in vier Rennen 42 Punkte mehr gesammelt als Hamilton. (APA, red)