Jazz- Grenzgänger aus Norwegen
Der norwegische Jazz-Grenzgänger Nils Petter Molvær gastiert in Salzburg und Innsbruck. Auf seinem Album „Buoyancy“verleibt er sich Psychedelic und Dub ein.
Salzburg – Nils Petter Molvær ist ein Pionier der Fusion des klassischen Jazz mit elektronischer Musik. Der 56-jährige norwegische Trompeter begann in den 1980ern, einen eigenen Sound zu entwickeln. Dabei orientierte er sich am elektrischen Funkrockjazz des Miles Davis. Nach den Anfängen als Sideman veröffentlichte Molvær 1997 auf dem Münchner ECMLabel sein Debütalbum Khmer: ein Mix aus Jazz, Elektronik sowie House-, Drum-’n’-Bass- und TripHop-Beats – fiebrig-hypnotische Improvisationen über einem minimalistischen Sample-Teppich.
Seine ätherischen Klangwelten bringt Molvær in den kommenden Tagen nach Salzburg und Innsbruck. Dort wird er es dem Publikum heiß/kalt geben: mit der Symbiose aus den warmen Sounds der Saiteninstrumente und den kühlen Electronics. Molværs Quartett liebt Gegensätze und Grauzonen.
Bis heute bezeichnet der Black-Sabbath-Fan die eigenen Soundkreationen als freien, dunklen Progressivrock. Perfekte Schwebezustände und das Gleiten unter Wasser sind Leitmotiv des neuen Albums Buoyan- cy. Lyrisches und Zartes trifft auf Dynamisches und Treibendes. Dafür verantwortlich sind neben Bandleader Molvær (Trompete, Electronics und Effekte) Geir Sundstöl, der diverse Gitarren und Banjos spielt, Jo Berger Myhre an Bass, Keyboards und Gitarren sowie Ex-Madrugada-Trommler Erland Dahlen, der zu den Drums und Perkussionsinstrumenten noch Xylophon, Klavier und Alltagsgegenstände bearbeitet.
Ein Album, das mit seinen psychedelischen Ambient-Dub-Elementen an Molværs frühere Zusammenarbeit mit Sly Dunbar und Robbie Shakespeare erinnert, der legendären Reggae-Rhythmussektion von Black Uhuru. Nils Petter Molværlive: 10. 10., Salzburg, Jazzit, 20.00; 12. 10., Innsbruck, Treibhaus, 20.30