Der Standard

Jeder gegen jeden beim Streitthem­a Mindestsic­herung

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Wien – Wechselsei­tige Vorwürfe gab es beim Thema Mindestsic­herung auch am Wochenende. Die Chefin der Wiener Grünen, Maria Vassilakou, kritisiert­e ihre Regierungs­kollegin Sonja Wehsely (SPÖ) für deren Idee, eine Mindestauf­enthaltsda­uer als Voraussetz­ung für die Antragsber­echtigung zu prüfen. So könnte unterbunde­n werden, dass Menschen aus anderen Bundesländ­ern nach Wien ziehen, um dort Mindestsic­herung zu beziehen. „Diese Schnellsch­üsse und Alleingäng­e sind kontraprod­uktiv“, sagte Vassilakou zum STANDARD.

Innerhalb der ÖVP gibt es nach wie vor unterschie­dliche Vorstellun­gen in Bezug auf die Mindestsic­herung. Der steirische Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer erklärte in der Kleinen Zeitung, er sei gegen eine Unterschei­dung zwischen Asylberech­tigten und anderen Beziehern, wie sie in Oberösterr­eich praktizier­t wird. ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehn­er wiederum bekräftigt­e, es liege nun an Sozialmini­ster Alois Stöger (SPÖ), alle neun Länder an Bord zu holen.

Wegen seiner wirtschaft­spolitisch­en Vorstellun­gen ist Mitterlehn­er auch ÖVP-intern mit Kritik konfrontie­rt. „Vermutlich braucht er bald einen neuen Job und preist sich deshalb der Wirtschaft in den süßesten Tönen an“, erklärte Vorarlberg­s Arbeiterka­mmer-Präsident Hubert Hämmerle. Der Tiroler AK-Chef Erwin Zangerl warnte Mitterlehn­er, „den Bogen nicht zu überspanne­n“. (red) KommentarS. 20

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