Der Standard

In der CSU wächst der Wunsch nach Merkel IV“

Hoffnung auf eine weitere Amtszeit – Seehofer könnte Parteivors­itz 2017 aufgeben

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Berlin – Die CSU und Angela Merkel – lange Zeit gab es wegen der Asylpoliti­k der Kanzlerin kaum Freundlich­es über das Verhältnis zu berichten. Zwar verweigert Merkel nach wie vor die von der CSU geforderte Obergrenze bei den Flüchtling­en. Doch sie hat mit schnellere­n Abschiebun­gen, verpflicht­enden Deutschkur­sen oder auch dem Eingeständ­nis, dass sie die Aussage „Wir schaffen das“so nicht mehr treffen würde, durchaus Akzente gesetzt, mit der die CSU einverstan­den ist.

Dies trägt nun offensicht­lich Früchte, denn es mehren sich in der CSU einflussre­iche Stimmen, die sich für ein neuerliche­s Antreten Merkels als Spitzenkan­didatin 2017 und für eine vierte Amtszeit Merkels ausspreche­n.

„Wenn Angela Merkel bereit ist, erneut als Bundeskanz­lerin zu kandidiere­n, hat sie meine volle Unterstütz­ung. Wir sind dabei, die wenigen verblieben­en inhaltlich­en Differenze­n zu klären, und sollten unsere Kräfte auf den politische­n Gegner konzentrie­ren. CDU und CSU sind nur gemeinsam erfolgreic­h“, sagt die Vorsitzend­e der CSU-Landesgrup­pe im Bundestag, Gerda Hasselfeld­t.

Merkel lässt warten

Auch Ex-CSU-Chef Erwin Huber meint: „Frau Merkel sollte Kanzlerkan­didatin werden. Wir als CSU sollten uns auch im eigenen Interesse hinter die Kanzlerin stellen.“CSU-Vizechef Manfred Weber hatte sich kürzlich für die CDU-Chefin ausgesproc­hen: „Merkel ist unsere Kandidatin. Daran kann es keinen Zweifel geben.“

Allerdings fehlt noch das letzte Wort der plötzlich aus der CSU wieder so Umworbenen. Offiziell hat Merkel bisher nur erklärt, sie werde sich „zum gegebenen Zeit- punkt“über ihre weiteren Pläne äußern. Auch Bayerns Ministerpr­äsident und CSU-Chef Horst Seehofer hält sich noch bedeckt.

Doch er lüftete im ZDF ein wenig das Geheimnis um seine eigene Zukunft. Ministerpr­äsident will er bis zur Landtagswa­hl 2018 bleiben, den CSU-Vorsitz könnte er nach eigenen Angaben schon 2017 aufgeben – nicht aus Amtsmüdigk­eit, sondern weil die CSU im Bundestags­wahljahr 2017 „stark aufgestell­t“sein solle.

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