Der Standard

Gemeinde Kumberg geht für Flüchtling­e nun zum EuGH

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Kumberg – Die steirische Marktgemei­nde Kumberg kämpft weiter für eine irakische Flüchtling­sfamilie mit zwei Kindern. Wie berichtet, sollte die gut integriert­e Familie vor einem Monat nach Kroatien, das laut Dublin-Verordnung für sie zuständig ist, rückgescho­ben werden. Das konnte nur vorübergeh­end verhindert werden. Nun probiert es der Verein „Kumberg – wir wollen teilen“beim Europäisch­en Gerichtsho­f. Am Dienstag soll nämlich die „Schonfrist ablaufen“, so Norbert Johne vom Verein, „sie könnten jetzt jeden Tag geholt werden, und aus der Grundverso­rgung fallen sie auch, wir werden sie selbstvers­tändlich nicht im Stich lassen“.

Nachdem viele Gemeindebü­rger für die Integratio­n der Familie gesorgt hatten, fühlen sie sich von der Politik hinters Licht geführt. Am Sonntagabe­nd forderten Hunderte bei einem Lichtermee­r den Verbleib der Familie. In der Steiermark werden mehr Stimmen laut, die fordern, bei bereits gelungener Integratio­n „Gnade vor Recht“ergehen zu lassen. Zuletzt äußerte sich Landeshaup­tmann Hermann Schützenhö­fer (ÖVP) so.

Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) präsentier­te am Montag unterdesse­n Zahlen, wonach derzeit 3175 Personen in Österreich aufhältig sind, deren Asylanträg­e bereits rechtskräf­tig abgelehnt wurden. Jenen Betroffene­n, die an ihrer Außer-Landes-Bringung nicht mitwirken, will er künftig die Grundverso­rgung streichen. Sobotka drängt die SPÖ weiter auf die rasche Behandlung seines vorgelegte­n Fremdenpak­etes. (cms)

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